Mit diesem Wert kann in der Bundesliga wirklich kein Team mithalten. Red Bull Salzburg geht mit nur zwölf Gegentoren nach 22 Spielen ins Meister-Playoff und hat damit so wenige Treffer kassiert wie noch nie zu diesem Zeitpunkt der Saison. Für den viel kritisierten Cheftrainer Gerhard Struber dürfte diese Statistik am Tag nach dem 1:0-Sieg beim LASK wie Balsam auf der Seele wirken. Immerhin schrieb er damit auch Vereinsgeschichte, waren es seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 nie weniger Gegentore als in der laufenden Saison.
Bullen-Kollektiv für Gerhard Struber Salzburgs große Stärke
Die Gründe dafür erklärte Struber am Sonntag nach einer lockeren Trainingseinheit. "Das ist natürlich ein sehr positiver Umstand", freute sich der Trainer der Bullen auf Nachfrage von SALZBURG24. Auf einzelne Spieler oder Positionen wollte sich Struber aber nicht festlegen. "Die Gründe für unsere so starke Defensive sind vielfältig. So verteidigen wir als Mannschaft meist synchron und sehr aggressiv und lassen dem Gegner so wenig Zeit und Raum, seine Aktionen zu Ende zu spielen", lobte Struber sein Team.
Gegentore nach 22 Runden im Überblick:
- 2023/24 - 12
- 2022/23 - 13
- 2021/22 - 13
- 2020/21 - 24
- 2019/20 - 26
- 2018/19 - 18
- 2017/18 - 15
- 2016/17 - 17
- 2015/16 - 25
- 2014/15 - 28
- 2013/14 - 17
- 2012/13 - 24
- 2011/12 - 21
- 2010/11 - 16
- 2009/10 - 18
- 2008/09 - 31
- 2007/08 - 25
- 2006/07 - 13
- 2005/06 - 24
Fünferpack gegen Bullen torlos
Auch die Schwäche bei Standards hat man laut Struber beim Serienmeister in den Griff bekommen. "Hier haben wir uns deutlich verbessert und lassen nur ganz wenig zu", nannte der Kuchler (Tennengau) weitere Gründe. In bisher 13 von 22 Partien in der Bundesliga blieben die Salzburger in der laufenden Saison gar komplett ohne Gegentor. Lediglich Graz, Hartberg, Klagenfurt und die beiden Linzer Klubs fanden ein Mittel gegen die defensiv stabilen Bullen. Altach, Lustenau, Rapid, Austria Wien und die WSG Tirol hingegen bissen sich an Strahinja Pavlovic, Oumar Solet und Co. die Zähne aus.
Mit drei Siegen in Folge katapultierten sich die Mozartstädter nach einem Stotterstart zu Jahresbeginn mit zwei Unentschieden gegen Sturm und bei BW Linz zu alter Stärke zurück. Die zwischenzeitlich vermisste Dominanz ist mittlerweile ebenfalls wieder Teil des Bullenspiels.
Bullen-Herbst "nicht immer feinste Sahne"
"Wir haben gewusst, dass der Fußball, den wir im Herbst gespielt haben, nicht immer die feinste Sahne war. Da hat es aber gute Gründe dafür gegeben, an diesen haben wir gearbeitet und einen Aufwärtstrend gestartet", wurde Struber auf "Sky" deutlich. Die Verbesserungen würden nun langsam sichtbar. "Wir wollen uns reinarbeiten mit dieser jungen Mannschaft. Dann bin ich auch davon überzeugt, dass der Fußball wieder die Attraktivität bekommt, mit der alle zufrieden sind", fügte Struber hinzu.
Das Finale des Grunddurchgangs verfolgen die Bullen am Sonntag entspannt. "Natürlich ist es ein angenehmes Gefühl, wenn du an der Tabellenspitze bist", erklärte Torhüter Alexander Schlager, der gegen den LASK zum "Hexer" mutierte. "Wir wissen aber auch, dass es erst in der Meisterrunde zählt." Neuzugang Flavius Daniliuc, für den derzeit nur die Reservistenrolle bleibt, formulierte es so: "Jeder im Land weiß, dass wir Meister werden wollen. Wir sind auf der Zielgeraden. Es sind noch zehn Spiele, und die werden wir genau so angehen, damit wir am Ende als Meister dastehen."
Meistergruppen-Termine fixiert
Zum Auftakt der Meister-Gruppe bekommen es die Bullen kommenden Sonntag (17 Uhr) daheim mit Hartberg zu tun. Am letzten Spieltag der Bundesliga gastiert der LASK in der Mozartstadt. Die direkten Duelle mit Verfolger Sturm steigen am 31. März in Graz sowie am 28. April in Wals-Siezenheim.
(Quelle: salzburg24)