Freilich, wenn der bislang erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte seinen bis 2024 datierten Vertrag vorzeitig um ein Jahr verlängert, freut sich der gesamte Klub.
Keine Spur von Fußball-Romantik
Jaissle ist für Red Bull Salzburg wahrlich ein Glücksfall. Als Menschenfänger, akribischer Arbeiter und Motivator trieb er den österreichischen Ligakrösus zu Höchstleistungen. Die Verteidigung des Doubles, der erstmalige Einzug in das Königsklassen-Achtelfinale und bevorstehende Liga-Rekorde sprechen Bände. Die Bosse der Mozartstädter sahen dies als Anlass, den 34-Jährigen mit einem neuen, wohl besser bezahlten Vertrag auszustatten. Details nannte Geschäftsführer Reiter am Donnerstag bei der Pressekonferenz freilich nicht.
"Wir sind keine Fußball-Romantiker, sondern wollen uns nur so früh wie möglich auf das kommende Spieljahr konzentrieren können", kommentierte der Klubchef eine SALZBURG24-Anfrage, warum der jüngste Bullen-Coach als einziger solch ein Privileg genießen darf.
Jaissle-Verlängerung ein kluger Schachzug
Dass Jaissle – so wie all seine Vorgänger – mit Lockrufen aus Deutschland und vielleicht noch größeren Ligen konfrontiert war, liegt auf der Hand. An den Spekulationen wollte sich der Bullen-Dompteur allerdings nicht beteiligen: "Es macht in meiner Position keinen Sinn, zu Gerüchten Stellung zu beziehen. Ich habe jetzt mit der Unterschrift ein klares Signal gesetzt. Es ist ein Zeichen sowohl nach innen als auch nach außen. Die Aufgabe in Salzburg ist für mich eine Herzenssache. Ich fühle mich im Verein und in der Region pudelwohl, weiß die Bedingungen hier sehr zu schätzen.“
Die verlängerte Zusammenarbeit hat neben der Symbolik sicherlich auch wirtschaftliche Hintergedanken, ist aber auf jeden Fall ein kluger Schachzug. Denn wer das Fußballgeschäft kennt, der weiß, dass Trainer und auch Spieler mit langfristigen Verträgen einfach teurer zu erwerben sind. Gut möglich, dass Jaissle die Vereinbarung nur mit einer Ausstiegsklausel unterzeichnet hat. Dann würde der Deutsche nämlich seinem Landsmann Marco Rose folgen, der im Sommer 2018 bis 2020 verlängerte, 2019 jedoch Richtung Borussia Mönchengladbach wechselte.
Trainer-Causa in Salzburg ruht wohl maximal bis 2023
Spätestens bis zum Sommer-Transferfenster 2023 haben die Bullen-Bosse mit diesem Zug Ruhe. Denn in seinem zweiten Jahr wird in Jaissles-Wechsel-Causa ordentlich Bewegung reinkommen – so schreibt es die Philosophie von Red Bull Salzburg vor.
(Quelle: salzburg24)