Fehlender Torjäger

Neuer Bullen-Stürmer nicht nötig? Kein "wünsch dir was"

Holt Red Bull Salzburgs Sportdirektor Rouven Schröder noch einen Top-Stürmer? (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 04. August 2025 10:16 Uhr
Treffsichere Stürmer sind im Fußball am gefragtesten – und entsprechend teuer für die Klubs. Ein Angreifer mit eingebauter Torgarantie ist oft ein entscheidender Faktor für (Titel-)Erfolge. Red Bull Salzburg fehlt derzeit ein Knipser. Sportchef Rouven Schröder sieht aktuell jedoch keinen großen Bedarf und spricht der Mannschaft das Vertrauen aus.

16, 19, 27, 24, 20, 22 und zwölf – das sind nicht die aktuellen Lottozahlen, sondern die Torausbeute der Toptorschützen von Red Bull Salzburg in den letzten sieben Meisterjahren (von 2023 bis 2017). Es mag nur eine Detail-Statistik sein, hat jedoch extrem viel Aussagekraft. Die Bullen konnten sich in ihrer Glanzzeit stets auf mindestens einen Stürmer verlassen, der ihnen viele Tore garantiert hat. 

Der Liga-Auftakt in Ried mit dem Last-Minute-2:2 hat – wie die vergangenen zwei titellosen Saisonen – gezeigt, dass den vorhandenen Angreifern die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss fehlt. Knipser wie Benjamin Sesko, Karim Adeyemi, Patson Daka oder Munas Dabbur trafen am Fließband und legten so den Grundstein für viele Titel.

Dem unbefriedigenden Ergebnis beim Aufsteiger aus Oberösterreich steht aber eine über weite Strecken gute Leistung gegenüber. "Speziell im Ballbesitz, wo man einen Gegner oft richtig reingedrückt hat und zig Torchancen, die wir einfach nutzen müssen. Das heißt, das große Thema ist natürlich die Effizienz", analysierte Letsch, monierte aber auch defensive Mängel. "Die andere Geschichte, muss man auch ehrlicherweise sagen, ist, dass wir zwei Tore bekommen haben, genauso wo wir wussten, da ist Ried stark. Nach einem Abstoß und nach einem Freistoß."

"Wo ist der Salzburger Torjäger?"

Kicker wie der an einem Kreuzband laborierende Karim Konate fehlen an allen Ecken und Enden. Edmund Baidoo, Karim Onisiwo, Yorbe Vertessen oder auch Adam Daghim können den verletzten Ivorer derzeit nicht ersetzen.

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"In Salzburg gibt es schon ein bisschen die Tendenz, dass immer wieder gefragt wird: Wo ist der Torjäger? Ich finde, dass wir Spieler haben, die Tore erzielen können. Es geht darum, dass die Spieler an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Einfach zu sagen: Wir kaufen jetzt einen Knipser wie Karim Konate und haben Qualität auf dem Rasen, ist nicht so einfach", resümierte Sportchef Rouven Schröder nach dem Unentschieden im Innviertel.

Im Vergleich zur Vorsaison sah der Deutsche einige Verbesserungen: "Letzte Saison habe ich Spiele gesehen, da haben wir uns schwergetan, da hatten wir keine fußballerischen Lösungen, keine Kreativität und auch keine zweiten Bälle. Das war diesmal nicht so. Was wir uns ankreiden müssen, ist, dass wir den Torwart mehrfach warm schießen", sprach auch Schröder die mangelnde Effizienz an. 

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Dennoch sehen Schröder und Letsch ihr Team zum Saisonstart auf Kurs, die nächste Herausforderung wartet aber schon. Am Mittwoch empfängt Salzburg den belgischen Vizemeister Club Brügge in der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League und will sich mit einem Heimsieg eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg ins Play-off schaffen. Ob danach im Angriff aufgerüstet wird?

"Es ist kein 'Wünsch dir was': Jetzt kaufen wir mal kurz einen Torjäger. Das fände ich auch gegenüber den vorhandenen Jungs nicht fair. Sie haben das Vertrauen verdient und das geben wir ihnen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass nicht nur die vier Angreifer, sondern auch die Spieler aus dem Mittelfeld Tore erzielen können", erläuterte Schröder.

Titel auch ohne eiskalten Knipser möglich

Die Frage ist nur, ob das aktuelle Team die Qualität besitzt, die Last auf mehreren Schultern zu verteilen. Die Meistersaison 2016/17, in der Hee-Chan Hwang mit zwölf Toren bester Torschütze der Salzburger war, hat bewiesen, dass es nicht immer einen Knipser mit mehr als 15 Treffern benötigt, um sich zum Champion zu krönen. Die Tore von Takumi Minamino (elf), Dimitri Oberlin (zehn), Jonathan Soriano (acht) und Valon Berisha (sieben) waren sinnbildlich für die Unberechenbarkeit des damaligen Double-Siegers.

(Quelle: salzburg24)

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