Herzschlagfinale

Wie Red Bull Salzburg doch noch in die Champions League kommen kann

Red Bull Salzburg hat noch Chancen auf eine Teilnahme an der Qualifikation an der Champions League. Es droht aber die unbeliebte Conference League.
Veröffentlicht: 19. Mai 2025 12:50 Uhr
Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga fallen alle wichtigen Entscheidungen. Drei Teams können im Herzschlagfinale noch Meister werden, die Bullen sind nicht mehr dabei. Salzburg kann die schlechte Saison mit der Qualifikation für die Champions League retten und sich damit selbst belohnen. Das ist nötig, damit die Bullen das Horror-Jahr noch halbwegs positiv abschließen.

Wer gedacht hatte, dass sich die Antwort von Red Bull Salzburg nach der titellosen Saison gewaschen hätte, der täuschte sich gewaltig. Im vergangenen Jahrzehnt bis auf das vergangene Jahr war es fast immer nur eine Frage der Zeit, wie viele Runden vor Schluss der nächste Gewinn der österreichischen Fußball-Bundesliga nach Salzburg gehen würde.

Seit über einem Jahr stellen sich viele Beobachter die Frage: Was ist bloß mit den Bullen los? Statt um die Meisterschaft zu spielen, droht dem ehemaligen Serienmeister nun der vierte Platz. Damit würden sie in dieser absoluten Flop-Saison nicht nur die Champions League verpassen. Zudem besteht die Gefahr, die Qualifikation für die Europa League zu verpassen. Den Salzburgern würde damit nicht nur viel Geld für die Teilnahme an den beiden renommierten europäischen Wettbewerben abhandenkommen. Auch ihr zuletzt hohes Ansehen in Europa würde leiden. Denn die Bullen schafften es immer wieder, Top-Spieler auf der großen Bühne ins Rampenlicht zu bringen und ihnen Transfers in die besten Ligen des Kontinents zu verschaffen.

Nach dem Horror-Herbst mit Pep Lijnders konnte auch der zu Jahresbeginn neu gekommene Thomas Letsch mit dem vorhandenen Kader keine große Trendwende herbeiführen. Nachdem im Winter Spieler gehen mussten, die sich laut Sportchef Rouven Schröder "nicht vollends mit dem Klub identifiziert haben", war der Vizemeister zwar stabiler, aber dennoch nicht sattelfest. Es zog sich ein regelrechtes Negativ-Muster durch die ganze Spielzeit: Auf einen ordentlichen Auftritt folgte die nächste große Enttäuschung – von einem Erfolgslauf ganz zu schweigen.

In allen Mannschaftsteilen fehlte Salzburg die Qualität, um ganz vorne mitzuspielen. In der vergangenen Saison war das Team mit dem deutlich größten Budget Zweiter, wie zuvor 2006, 2008, 2011 und 2013. In all den anderen Jahren schaute in der Red-Bull-Ära der Titel heraus, nun droht also das schlechteste Abschneiden. 

Salzburgs Chancen auf Platz zwei

Gegen Blau-Weiß Linz zog der Vizemeister in der allerletzten Aktion gerade noch den Kopf aus der Schlinge. Dank der beiden Kopfballtreffer der "Joker" Petar Ratkov (79.) und Edmund Baidoo siegten die Mozartstädter in der dritten Minute der Nachspielzeit noch mit 2:1. Um die Chance auf Platz zwei und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League zu wahren, muss Salzburg am letzten Spieltag gegen Rapid Wien gewinnen. Zudem sind die Viertplatzierten auf Schützenhilfe von Blau-Weiß Linz (bei Austria Wien) und dem WAC (bei Meister Sturm Graz) angewiesen. Das Problem ist nur, dass die beiden Klubs, die im Idealfall verlieren sollten, noch Chancen auf den Meistertitel haben.

"So wie wir uns in dieser Saison präsentiert haben, haben wir vielleicht auch nichts in der Champions League verloren. Das muss man so ehrlich sagen. Ich habe einmal die Conference League spielen dürfen mit Vitesse Anheim. Das war eine tolle Geschichte. Natürlich ist man jetzt verwöhnt mit der Champions League, aber die Hausaufgaben sind die Liga. Wir müssen erstmal zurück dorthin finden, dass wir nächstes Jahr eine Truppe auf dem Platz haben, die alles dafür tut, in der Liga wieder erfolgreich zu sein und ganz oben zu stehen", meinte Salzburg-Trainer Thomas Letsch am Sonntag gegenüber Sky.

Weil der WAC mit dem ÖFB-Cup-Sieg fix in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League einsteigt und auch in der Endtabelle unter den besten vier Teams landen wird, würde Salzburg als Vierter in der zweiten Qualifikationrunde der Conference League (gegen den Dritten, außer WAC) spielen.

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Bei Punktegleichstand ergeben sich folgende Entscheidungskriterien:

  1. Im Finaldurchgang: abgerundeter Punkt
  2. direktes Duell (1.1. Anzahl der Punkte, 1.2. Tordifferenz, 1.3. erzielte Tore) sind mehrere Teams punktegleich, wird eine interne Tabelle aller direkten Duelle erstellt.
  3. höhere Tordifferenz
  4. höhere Zahl der erzielten Tore
  5. höhere Anzahl der Siege
  6. höhere Anzahl der Auswärtssiege
  7. höhere Zahl der erzielten Tore bei Auswärtsspielen

Die Szenarien für das Bundesliga-Finale

Titelverteidiger Sturm (39 Punkte) hat trotz der 1:3-Niederlage am Sonntag die größte Chance auf den erneuten Gewinn der Fußball-Bundesliga. Die Grazer haben ihr Schicksal als einziger Verein noch selbst in der Hand und wären mit einem Remis im direkten Duell am Samstag (17.00 Uhr) mit dem WAC (36) wieder Meister. Die Wiener Austria (36) muss daheim gegen Blau-Weiß Linz gewinnen und auf einen Sieg des WAC hoffen, dann wären die Violetten erstmals seit 2013 Champion.

Vor der letzten Bundesliga-Runde stehen die ersten vier Plätze noch nicht fest, der ehemalige Serienmeister Salzburg könnte sogar noch auf den zweiten Platz vorrücken. Zudem ist auch die Abstiegsfrage noch offen.

Spannung pur in Meistergruppe

Sturm Graz ist wieder Meister, wenn daheim gegen den WAC zumindest ein Remis gelingt. Der Ausgang des Parallelspiels Austria gegen Blau-Weiß Linz ist dann irrelevant. Verliert die Mannschaft von Trainer Jürgen Säumel allerdings, gibt es wegen der schlechten Bilanz in den direkten Duellen kein Szenario, das den Titel noch retten könnte.

Die Austria benötigt einen Heimsieg gegen Blau-Weiß Linz und zudem Schützenhilfe vom WAC, der in Graz gewinnen müsste. Dann wäre das Trio punktegleich, und in diesem Fall würden die direkten Duelle sowohl mit Sturm als auch mit dem WAC für die Austria sprechen.

Der WAC hat die schlechtesten Karten: Die Kärntner müssen Sturm in Graz bezwingen, gleichzeitig dürfte die Austria nicht gewinnen. Damit sei man mehr oder weniger "Passagier", wie Trainer Dietmar Kühbauer feststellte.

Alles offen in Qualifikationsgruppe

Der GAK hätte bereits mit einem Unentschieden im Gastspiel bei der WSG Tirol am Freitag (19.30 Uhr) den Klassenerhalt geschafft. Selbst bei einer Niederlage könnte es sich für den Aufsteiger ausgehen, wenn entweder Altach beim LASK oder Austria Klagenfurt gegen den TSV Hartberg nicht gewinnt.

Der SCR Altach rettet sich nur mit einem Sieg beim LASK aus eigener Kraft. Bei einem Remis oder einer Niederlage sind die Vorarlberger darauf angewiesen, dass Klagenfurt gegen Hartberg nicht gewinnt.

Noch schlechter ist die Ausgangslage für Austria Klagenfurt. Die Kärntner müssen gegen Hartberg zumindest einen Punkt holen, um noch eine minimale Chance zu haben, blieben aber auch bei einem Sieg nicht fix im Oberhaus. Für den Liga-Verbleib müsste dann entweder der GAK oder Altach verlieren.

(Quelle: salzburg24)

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