"Gerhard (Struber, Anm.) macht einen guten Job", stärkte Kölns Sportchef Christian Keller dem Kuchler (Tennengau) bei öffentlichen Medienauftritten jüngst den Rücken: "Ich weiß, dass es natürlich der Reflex ist, immer danach zu fragen, aber daran liegt es jetzt sicherlich nicht."
Bereits nach dem 1:5 in Darmstadt in der vergangenen Woche hatte es vermehrt Pfiffe aus dem Kölner Fanblock gegeben. Nach der nächsten Niederlage, durch die der FC im Tabellenmittelfeld stecken bleibt, ließen nun wieder einige Fans ihrem Unmut Luft. Auch Forderungen nach Kellers Rauswurf hallten während seiner stützenden Worte für Struber von der Tribüne.
Gerhard Struber: "Sind nicht naiv"
"Wir sind grundsätzlich nicht naiv - und ich schon gar nicht. Wenn du in der Welt des FC ins Verlieren kommst, wird diskutiert. Das ist in der Welt des Fußballs grundsätzlich normal", sagte Struber am Montag bei einer Pressekonferenz.
Keller, der Struber als Wunschtrainer installierte, reagierte äußerlich gelassen: "Die Menschen haben natürlich die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden. Wir haben auch schon gezeigt, dass wir es besser können. Und dann ist es auch klar, dass sich die Wut, die Enttäuschung und die Verärgerung irgendwo entladen muss", sagte er: "Jetzt geht es auf mich. Und das ist mir tatsächlich auch lieber, als wenn es auf unsere Spieler geht, denn die müssen am Dienstag schon wieder spielen."
Pokal-Duell gegen Kiel: Ein Salzburger als Schicksalsspieler?
Am Dienstag (ab 20.45 Uhr) empfangen die Kölner in der 2. Runde des DFB-Pokals den Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel. Ausgerechnet der Salzburger Benedikt Pichler, Stürmer der Kieler, könnte Struber noch tiefer in die Krise stürzen. Eine pikante Ironie des Schicksals, bedenkt man, dass Struber vor seiner Zeit in Köln bereits bei Red Bull Salzburg nach nur 34 Spielen entlassen wurde.
Ergebnisse bleiben aus, Köln-Kader enttäuscht
Das 1:2 gegen Paderborn war die zweite Niederlage des Bundesliga-Absteigers in Folge. Nur einen Sieg konnte der 1. FC Köln aus den letzten sechs Spielen einfahren. Mit insgesamt mageren zwölf Punkten aus zehn Spielen stehen die Geißböcke im Tabellenmittelfeld und drohen, den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu verlieren. Vereinsnahe Medien wie der "Geissblog" und der "Express" schreiben unisono: Für Sportchef Christian Keller und Trainer Gerhard Struber "wird es nun eng".
(Quelle: salzburg24)