Im österreichischen Klub-Fußball endete in der Vorsaison bereits eine Ära. Red Bull Salzburg verpasste den elften Titelgewinn in Folge und konnte keine Trophäe gen Himmel strecken. Heuer könnte es für die leidgeplagten Bullen noch härter kommen. Die Abwärtsspirale kann bislang auch unter Neo-Trainer Thomas Letsch nicht gestoppt werden. Mit dem Deutschen gelang in den ersten fünf Pflichtspielen des Jahres kein Sieg. Allerdings hatten sie in der Champions League mit Real Madrid und Atlético Madrid zwei übermächtige Gegner.
Fakt ist auch, dass gegen Nachzügler wie Austria Klagenfurt und der WSG Tirol aufgrund teils miserablen Leistungen kein "Dreier" gelingt.
"Wir sind noch schlechter ins Spiel gestartet als in Klagenfurt. Fehlerkette zum 0:1 und erste Halbzeit war dann wirklich nichts von dem, was wir uns vorgenommen haben. Da war keine Energie auf dem Platz, da war keine Struktur in der Mannschaft", kritisierte Letsch am Samstag seine Mannschaft. Das sitzt. Woche für Woche versprechen die Kicker Besserung. Zuletzt lobte der Trainer stets den Einsatz im Training, um dann nach den Spielen wieder Gründe liefern zu müssen, warum gegen Mannschaften, die infrastrukturell und finanziell meilenweit hinter den Bullen stehen, wieder keine Erfolge gefeiert werden können.
Desaströse Bullen-Bilanz
Letsch ärgerte sich vor allem über die fehlende Konstanz: "Wir haben jetzt zwei Ligaspiele im neuen Jahr absolviert, haben aber eigentlich nur 90 Minuten Fußball gespielt, weil wir jedes Mal die erste Halbzeit völlig hergeschenkt haben." Mittlerweile kann davon ausgegangen werden, dass trotz des Winter-Umbruchs und der zahlreichen Verletzungen schlichtweg die Qualität im Kader fehlt.
Denn sowohl Innenverteidiger Maximiliano Caufriez, der beim 1:1 gegen die WSG nicht sonderlich gut aussah, als auch Karim Onisiwo konnten als Neuzugänge nicht die Wende einleiten. Nur Yorbe Vertessen ließ seine Fähigkeiten aufblitzen und steuerte bei seinem gelungenen Auftritt gegen die Tiroler einen Assist bei.
Betrachtet man die beiden kommenden Aufgaben, könnten sich die Wolken über den Bullen noch weiter verdunkeln. Mit Austria Wien (Zweiter) und Meister Sturm Graz (Erster) warten die beiden derzeit besten Teams der Bundesliga.
Sogar Meistergruppe für Red Bull Salzburg in Gefahr
Findet die Letsch-Truppe auch gegen das Spitzenduo keinen Weg aus der Krise, könnte es richtig ungemütlich werden. Hinter dem Tabellenfünften aus der Mozartstadt (28 Punkte) lauern mit Blau-Weiß Linz (24) und dem LASK (22) zwei oberösterreichische Klubs, die den ehemaligen Serienmeister theoretisch noch überholen oder gleichziehen könnten. Und dann würde den Salzburgern bis zur Punkteteilung nur noch zwei Spiele gegen Schlusslicht Altach und dem WAC bleiben, um nicht sogar die Meistergruppe zu verpassen.
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(Quelle: salzburg24)