Die SALZBURG24-Meldung, dass beim Cup-Achtelfinale gegen die WSG Tirol (ab 20.20 Uhr im S24-LIVETICKER) nur 2.000 Fans den Weg heute ins Salzburger Stadion finden würden, löste zahlreiche Reaktionen aus. Hunderte User:innen kommentierten fleißig in den sozialen Netzwerken und verliehen ihrer Unzufriedenheit auch in der Kommentarspalte Stimme.
Einige hartnäckige Unterstützer sehen sich dennoch in der Pflicht, das Team gerade in der Krise nicht im Stich zu lassen. "Auch in der Krise sollte man ins Stadion gehen und versuchen, die Jungs mit positiver Energie zu pushen, ich bin live dabei", appelliert ein treuer Fan auf Facebook. Doch diese Stimmen sind selten geworden.
Für negative Schlagzeilen sorgte auch der Anhang selbst, der sich mit der Verhöhnung von Kapitän Janis Blaswich und "Bullenschweine"-Rufen nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Eine Aussprache mit dem Verein war die Folge.
Sportliche Talfahrt als Hautgrund für Fanschwund
Die Ergebnisse der S24-Umfrage zeigen, dass 36 Prozent der abgegebenen Antworten (rund 3.320) die sportliche Leistung als Hauptgrund für das Fernbleiben nennen. Ein weitverbreiteter Kritikpunkt ist die fehlende Identifikation. 26 Prozent der Teilnehmer:innen gab an, dass es keine Identifikationsfiguren gibt. Nur zwei Prozent sehen die Ursache beim Kontrahenten. Unattraktive Gegner sollen demnach keine große Rolle beim Stadionbesuch spielen.
Ein Mix aus all diesen genannten Gründen wird von 35 Prozent der Teilnehmer:innen als ursächlich benannt. Diese Statistiken sprechen eine deutliche Sprache und sollten bei den Verbandsverantwortlichen die Alarmglocken läuten lassen.
"Neben den genannten Gründen hat auch enorm viele Dauerkartenbesitzer wie mich verärgert, dass vom Management diktiert wurde, dass die Karte nur mehr per Smartphone erhältlich ist. Analog muss man 15,00 Euro bezahlen. Ich kenne etliche Fans, die kein Smartphone besitzen […] Wenn man in diesem Zusammenhang mit dem Verein zu kommunizieren versuchte, erhielt man eine automatisierte Antwort. Die Fanbetreuung hat überhaupt nicht reagiert. Überheblich bis dorthinaus", machte ein Fan seinem Unmut Luft.
Eine geringe Anzahl von Fans kritisiert die Ticketpreise. "1. der Preis is a Frechheit. 2. die Leistung. 3. die Uhrzeit", lauten Kommentare auf unseren Social-Media-Kanälen. Die Summe dieser Faktoren treibt selbst die Anhänger:innen in die Flucht.
Dominanz der Negativstimmen
Die dominierenden Reaktionen auf die sinkenden Zuschauerzahlen sind eindeutig kritisch. "Die hatten nie Fans, man nennt so etwas Event-Zuschauer" lautet ein häufig wiederkehrendes Urteil. "Ein echter Fan ist nur, der auch in schlechten Zeiten zu seinem Verein steht", merkt jedoch gleich ein anderer Fan an.
Die erschreckend hohe Anzahl negativer Reaktionen zeigt, wie schlecht es um die Fanbindung bestellt ist: "Also wenn sich da noch jemand wundert. Der Verein gibt das Signal, dass es nur ums Geld geht und die Fans eigentlich egal sind", bringt es ein User auf den Punkt. Der Zuschauerschnitt in den bisherigen drei Liga-Heimspielen liegt bei 9.780 Fans. In den letzten beiden Saisonen lag der Liga-Jahresschnitt bei über 12.000 Fans.
Bedenklich, aber ebenso ein deutliches Zeichen: Auch die beiden Königsklassen-Heimspielen gegen Brest (20.232 Fans /0:4) und Dinamo Zagreb (24.018/0:2) waren bei rund 30.000 verfügbaren Plätzen nicht ausverkauft.
Für Red Bull Salzburg wird es nun entscheidend sein, auf ganzer Linie gegenzusteuern. Wiederholt sich ein solcher Tiefpunkt, wird der Wiederaufbau des Fanvertrauens eine Herausforderung sondergleichen. Die Spieler müssen wieder mit Leistung überzeugen und die Verantwortlichen sollten aktiv auf die Fans zugehen. Ansonsten droht die Red Bull-Arena weiter zu einer Geisterstätte mit Trauerkulisse zu verkommen.
(Quelle: salzburg24)