Sturm Graz hat am Sonntag den Schlager der Fußball-Bundesliga bei Red Bull Salzburg gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Säumel siegte vor 16.700 Zuschauern trotz 0:1-Rückstands zur Pause und einem 30-minütigen Unterzahlspiel noch mit 2:1. Die Steirer verteidigten damit die Tabellenführung in der Meistergruppe. Für die Bullen wiederum war es die erste Liga-Niederlage seit Ende November, der Rückstand auf Sturm beträgt nun fünf Punkte.
Unser Notenschlüssel gemäß dem Schulnotensystem.
1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = genügend, 5 = nicht genügend
Baidoos Albtraum: Elfmeter verschuldet und Sturm-Sieg vorbereitet
Janis Blaswich: Note 3
Bei beiden Gegentreffern konnte der Schlager-Ersatz nichts ausrichten. Sowohl beim Elfmeter als auch beim Traumtor von Otar Kiteishvili war der Salzburg-Tormann machtlos. Als er einen Weitschuss von Dimitri Lavalee (52.) nach vorne abprallen ließ, patzte der Deutsche gehörig, wurde für seinen Fehler allerdings nicht bestraft.
Leandro Morgalla: Note 3
In der Defensive ließ sich der Rechtsverteidiger nichts zu schulden kommen. Allerdings hat er in der Vorwärtsbewegung noch viel Luft nach oben. Zu wenig gefährliche Aktionen entstehen nach seinen Vorstößen. Bislang kann er den Abgang von Amar Dedic nicht kompensieren.
Joane Gadou: Note 2
Der nächste schnörkellose Auftritt des jungen Franzosen. Seit er in der Innenverteidigung fix gesetzt ist, wurde Salzburg stabiler. Gadou lässt sich auf keine Spielchen ein und erledigte seinen Job gegen Sturm ohne große Fehler.
Samson Baidoo: Note 4
Der österreichische Nationalspieler war der Unglücksrabe. Den Ausgleich verschuldete er mit einem Elfmeter-Foul an Kiteishvili. Auch beim 1:2-Endstand war er maßgeblich beteiligt. Sein missglückter Klärungsversuch ins Zentrum landete direkt bei Kiteishvili, der den Ball direkt per Traumtor ins linke Kreuzeck hämmerte – ein Albtraum für den 21-Jährigen.

Aleksa Terzic: Note 3
Als Linksverteidiger war Terzic gegen die Steirer recht unauffällig. Beim Spiel nach vorne konnte der Serbe gegen den Leader kaum Druck ausüben. Gefährliche Aktionen über seine Seite waren Mangelware. Hinten stand er jedoch stabil. Mit 96 Ballaktionen hatte er von allen Spielern am häufigsten die Kugel am Fuß. Viel Produktives entstand dadurch allerdings nicht.
Oscar Gloukh fehlt an allen Ecken und Enden
Nicolas Capaldo: Note 3
Als defensiver Mittelfeldspieler reibte sich Capaldo abermals auf. Mit einigen gewonnenen Zweikämpfen neutralisierte der Argentinier viele Grazer Angriffe. Im Spielaufbau konnte er sich zu selten beteiligen.
Moussa Yeo: Note 4
Weil die Bullen-Verletztenliste lange ist, durfte Yeo erneut von Beginn an ran. Der 20-Jährige wusste bei seinen Aktionen allerdings zu selten zu überzeugen. Ein Mal zog der Offensivmann ab, doch sein Schuss in der achten Minute fiel zu schwach aus. Seine eigentliche Stärke im 1:1 war gegen den Meister kein Thema.
Dorgeles Nene: Note 3
Auch Nene stellte die Grazer Defensive nicht vor großen Problemen. Die Durchschlagskraft fehlt ihm aktuell – genauso wie die kreativen Ideen. Mit solchen Leistungen kann er Spielgestalter Oscar Gloukh nicht annähernd ersetzen.
Mads Bidstrup: Note 3
Trainer Thomas Letsch setzte Bidstrup als "Achter" ein. Nachdem der Däne eine Position nach vorne gerückt war, konnte Salzburg weniger von der Zweikampfstärke seines Kapitäns profitieren. Zwar spulte er erneut viele Kilometer ab, Torszenen ergaben sich daraus aber kaum. Im Spiel mit dem Ball muss sich der Bullen-Leader noch deutlich steigern.
Yorbe Vertessen als Brandherd
Adam Daghim: Note 3
Bei der 1:0-Führung erledigte Daghim seine Pflicht und schob nach dem Assist von Vertessen alleine vor Kjell Scherpen ins linke Eck ein. Ansonsten blieb der Stürmer recht blass.
Yorbe Vertessen: Note 1
Der Belgier war Salzburgs bester Spieler auf dem Platz. Immer wenn er in Ballnähe war, wurde es brandgefährlich. Neben seinen Torvorbereitungen bereitete Vertessen den Steirern auch sonst viel Kopfzerbrechen. Im Zweikampf mit Gregory Wüthrich hätte es durchaus Elfmeter für den Vizemeister geben können. Zudem provozierte er die Rote Karte für Wüthrich, als er nach einem missglückten Rückpass der Grazer alleine aufs Tor zulief.
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(Quelle: salzburg24)