Der SV Seekirchen (SVS) ist nicht nur sportlich ein Vorzeigeklub im Salzburger Fußball-Unterhaus. Auch abseits des Platzes nimmt der Westliga-Aufsteiger eine Vorreiterfunktion ein. Mit dem Snus-Verbot Mitte Juli hat der Verein als erster des Bundeslandes das rauchfreie Tabakprodukt, das als Nikotinbeutel unter die Oberlippe gelegt wird, vom Sportplatz verbannt.
Bereits im Vorjahr wurde im Salzburger Landtag über ein Verkaufsverbot für Nikotinbeutel an Jugendliche unter 18 Jahren entschieden. Jetzt zieht der Klub nach und hat das bei Sportlern beliebte Nikotinprodukt für alle verboten. "Die Snus lagen einfach überall herum. Vor allem in den Innenräumen hat der Müll nichts verloren. Wir sahen uns gezwungen, einen solch drastischen Schritt zu gehen, weil die Leute einfach nicht die Mistkübel fanden. In den Duschen, den Umkleidekabinen und auch neben dem Platz waren Snus-Reste zu sehen", erklärte Seekirchens Obmann Anton Feldinger am Montag gegenüber SALZBURG24.
Seekirchen verbannt Snus am gesamten Sportareal
Beim ersten Heimspiel am Samstag, das mit einem 6:0-Kantersieg gegen den Mitaufsteiger FC Lustenau sensationell gewonnen werden konnte, trat das Verbot erstmals in Kraft. "Dass wir auf das Thema sensibilisiert haben, zeigte erste Erfolge. Wir sehen, dass sich die Leute das Thema zu Herzen nehmen. Wir fanden kaum bzw. nur sehr wenige Überreste davon", erläuterte Feldinger.
Auch Erfolgstrainer Mario Lapkalo sprach von ersten Erfolgen: "Seit wir das Verbot ausgesprochen haben, habe ich keinen Spieler mehr gesehen, der in der Kabine Snus konsumiert hat." Sollte dennoch ein Spieler dabei erwischt werden, kündigte Lapkalo ein "ernstes Gespräch" an.
Auf einem Plakat für alle Gäste des Seekirchener Fußballplatzes ist Folgendes zu lesen: "Bei Missachtung dieser Regelung behalten wir uns strengste Konsequenzen vor". Dem Verein wäre zwar bewusst, dass das Verbot rechtlich keine Auswirkungen haben könnte, er wolle das Areal dennoch sauber von der Droge halten.
Zigaretten-Verbot auf Tribüne angedacht
Und der SVS geht sogar noch weiter. Nun soll es den Zigaretten an den Kragen gehen. "Wir sind bereits mit der Gemeinde im Austausch und überlegen über ein Tschick-Verbot auf der Tribüne. Wir möchten einen sauberen Fußballplatz", sagte Feldinger. Die Raucher:innen sollen eigens dafür vorgesehene Plätze vorfinden.
Damit die zweite "Nikotinfrei-Regel" in Kraft treten kann, muss die Gemeinde als Eigentümerin des Areals erst grünes Licht geben. Sportlich geht es für den Überraschungs-Leader in der dritten Runde am Freitag nach Lauterach.
(Quelle: salzburg24)