Wohl kaum ein Fußball-Fan im Westen Österreichs hätte sich ausmalen können, dass in der dritten Runde mit dem Spiel zwischen dem Aufsteiger Seekirchen und Bischofshofen das Spitzenspiel stattfinden würde: Am Freitagabend trafen in der "Festung Aug" der Erste und der Zweite der Tabelle aufeinander.
Seltene Pleite für Heimmacht Seekirchen
Die Erkenntnis nach dem vierten Spieltag: Seekirchen kann doch vor heimischer Kulisse verlieren. Mit 0:3 (0:1) musste sich der Liga-Neuling dem BSK geschlagen geben. Die letzte Heimniederlage gab es vor 16 Monaten. Im Aufstiegsjahr hatte nur Bürmoos beim 3:2-Auswärtssieg die Oberhand. In den letzten vier Saisonen fanden nur vier Teams ein Rezept, um Seekirchen in der Aug zu besiegen.
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Mit Siegen gegen den Aufstiegskandidaten Wacker Innsbruck (2:0 auswärts) und den Mitaufsteiger FC Lustenau (6:0) sowie einem 2:2-Unentschieden gegen Lauterach lachten die Mannen von Trainer Mario Lapkalo nach drei Runden von der Tabellenspitze. Nun haben sie den Platz an der Sonne verloren.
BSK nach Unruhen an Westliga-Tabellenspitze
Der BSK hat sich das Spitzenspiel in der noch jungen Saison mit Siegen gegen den FC Kufstein (2:1) und Altachs Amateure (5:0) erarbeitet. Nach der 1:3-Niederlage im Pongau-Derby gegen St. Johann kam es zum wiederholten Trainer-Chaos. Trainer Thomas Schnöll war nach nur zwei Runden bereits wieder Geschichte. Die Unruhen innerhalb des Teams scheinen die Spieler unter der Leitung des interimistischen Spielertrainers Jekabs Laguns gut weggesteckt zu haben.
Bischofshofen "sucht CEO"
Der kürzlich in Bürmoos noch aktive Ivan Dragicevic soll laut SALZBURG24-Informationen der neue Coach werden. Eine Bestätigung gab es noch nicht. "Er ist einer von drei Kandidaten. Wir suchen keinen Trainer, wir suchen einen CEO, der unsere Idee vorantreiben kann, als Leader vorangeht und unsere Anforderungen erfüllt. Das ist uns bislang nicht gelungen. Wir haben aber die richtige Entscheidung getroffen und das heute war das Resultat", erläuterte BSK-Macher Patrick Reiter. Nikola Gajic ist als neuer Tormanntrainer bereits im Amt.
"Es ist eine Notfallsituation, die nicht einfach ist. Auch für mich kam es völlig überraschend, weil es sehr radikal kam. Eine Mannschaft auf diesem Niveau zu führen, erfordert viel Aufwand und ist eine große Herausforderung", betonte Laguns gegenüber SALZBURG24.
Seekirchen-Obmann Feldinger: "Bischofshofen war besser"
Laguns leitete das Team als Innenverteidiger und Abwehrchef. In einem temporeichen Duell mit spielerischen und körperlichen Vorteilen für die Pongauer trat Seekirchen mutig auf. Ein großes Manko gegen die reife Bischofshofener Mannschaft war jedoch die Genauigkeit im letzten Drittel. "Es lief einfach nichts zusammen. Man muss auch mal anerkennen, dass ein Team wie Bischofshofen heute besser war", fand Seekirchen-Obmann Toni Feldinger ehrliche Worte.
Das 0:1 in der 31. Minute fiel durch ein unglückliches Eigentor von Seekirchen-Kapitän Felix Eliasch, dessen Klärungsversuch unhaltbar für Seekirchen-Tormann Severin Heuberger im eigenen Kasten landete. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte Fabian Neumayr (39.) vor, als er bei einem Schuss aus halblinker Position an Bischofshofens Kooperationsspieler (FC Liefering) im Tor, Alexander Hillebrand, scheiterte.
Bischofshofen dominierte vor allem in der zweiten Halbzeit das Geschehen. "Wir vergessen nicht als Mannschaft, was uns das vorherige Trainerteam gelernt hat. Taktisch und spielerisch zerren wir jetzt davon", betonte BSK-Kapitän Elias Kircher gegenüber S24.
Vitali Borsuk (48., 51.) legte mit einem Doppelpack nach und hält nach vier Runden nun bei bereits sechs Treffern. "Wir spielen jetzt in einer Liga, in der die Mannschaft besser sind. Wenn da nicht die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten passen, wird es schwierig", resümierte Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo.
St. Johann unterliegt Schwaz und verliert Abwehrchef
Im Heimspiel gegen Schwaz gab es für St. Johann nichts zu holen. Das Team von Andreas Scherer unterlag mit 1:2. Trotz 15-minütiger Überzahl konnten die Pongauer vor heimischer Kulisse keinen Punkt erkämpfen. In der Nachspielzeit musste Abwehrchef Branko Ojdanic nach einer turbulenten Schlussphase wegen zweifacher Unsportlichkeit mit Gelb-Rot vom Platz.
(Quelle: salzburg24)