BSK 1933 steht für "Bischofshofener Sportklub 1933". Die vielen Trainerwechsel und Abgänge von Sportdirektoren lassen jedoch auch eine andere, scherzhafte Definition zu: "Bald schon Kündigung 1933" – die nächste Trennung kommt bestimmt.
Der Verschleiß an Trainern war in den letzten fünf Jahren extrem hoch: Sechs Coaches hat die Pongauer Klubführung um Macher Patrick Reiter installiert und wieder entlassen. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass kein Salzburger Westligist so oft neue Übungsleiter präsentiert hat. Der FC Pinzgau liegt mit fünf Wechseln knapp dahinter.
Patrick Reiter: "Nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen"
Warum wird Kontinuität an der Seitenlinie des BSK nicht großgeschrieben? "Das haben wir uns zuletzt auch vermehrt gefragt. Es kann durchaus daran liegen, dass wir bei der Trainerfrage nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Unsere Erwartungshaltung ist sehr hoch, wir erwarten professionelle Arbeit. Da gehen oft die Ideen auseinander", sagte Reiter, der gegenüber SALZBURG24 die Gründe zu kennen glaubt.
Wenn die Vorstellungen von Klub-Bossen und Trainern zu weit auseinanderliegen, sind Unruhen vorprogrammiert. Reiter ist für seine geradlinige Führungsart bekannt. Der frühere Judoka handelt, bevor er mit schlechtem Gewissen und Bauchschmerzen zusieht.
Speziell die jüngste Trennung von Thomas Schnöll und seinen beiden Assistenten Christopher Kronreif und Daniel Reiter wirft viele Fragen auf. Nach nur zwei Runden ist das Pongauer Trio in Bischofshofen bereits wieder Geschichte. Pikant: Die Verträge wurden unlängst verlängert. Während Schnöll Möglichkeiten aufgezeigt wurden, wie er dem Verein erhalten bleiben könnte, war das Aus von Kronreif und Reiter besiegelt. Es bleibt ein fahler Beigeschmack: Bischofshofen hat nach nur zwei Runden keinen Trainer und setzt für die nächsten drei bis vier Wochen auf ein Spielertrio. Ein Nachtreten gibt es diesmal von keiner Seite. Sowohl Schnöll als auch Reiter sprachen von einer professionellen Zusammenarbeit und einer Trennung auf Augenhöhe.
Frühzeitige Trennungen in Bischofshofen zuletzt üblich
Ein Blick zurück zeigt, dass zuletzt nicht alle Trennungen im Nachhinein geräuschlos verliefen. Schnölls Vorgänger Adonis Spica war da eine Ausnahme. Der ehemalige Spieler sprang dreimal als Interimstrainer ein und wurde schließlich aufgrund einer Ergebniskrise vorzeitig vor dem Saisonende entlassen – anders als ursprünglich geplant.
Ganz anders gestaltete sich der Abschied von Raphael Laghnej. Er zog im Sommer 2023 nach Salzburg, um den BSK laut eigenen Visionen in die 2. Liga zu bringen. Nach drei Monaten war dann Schluss. Offiziell einigte man sich, den Zweijahresvertrag "einvernehmlich" aufzulösen. "Unterschiedliche Auffassungen beider Parteien über die sportliche Entwicklung des Vereins" waren laut Klub die Gründe für den Tapetenwechsel. Eine Verabschiedung zwischen Laghnej und dem Team kam damals nicht zustande. Der gebürtige Mainzer sprach von einem "völligen Missverständnis."
Auch die Amtszeit von Sportchef Mario Helmlinger endete früher als geplant. Der Schweizer hatte 2021 einen Fünf-Jahresvertrag unterschrieben, verließ den BSK aber bereits nach drei Jahren wieder, um zu seinem Ex-Klub Kuchl zu wechseln.
BSK-Schlammschlachten öffentlich ausgetragen
Die Trennung von Andreas Fötschl verlief davor deutlich turbulenter: Der Ex-Coach und der Klub einigten sich während der Saison auf eine vorzeitige Vertragsauflösung, da Fötschl zum FC Puch wechseln wollte. Nur wenige Tage später entließ Reiter den Ex-Profi jedoch fristlos. "Wegen massivster Verstöße gegen die Werte und Interessen des BSK 1933" habe der Verein diese Entscheidung getroffen, hieß es in einer Medienmitteilung. Es entbrannte ein Rosenkrieg und Fötschl sah sich gezwungen, sich zu verteidigen. Zudem ließ er eine Klage prüfen.
Die Streitereien beruhigten sich, aber in Bischofshofen kann weder damals noch heute von Ruhe die Rede sein.
(Quelle: salzburg24)