Anfang August stand nach der ÖFB-Cup-Auslosung das Hammer-Los für die Pongauer fest: Die Vorfreude beim Regionalligisten, sich gegen Österreichs Rekordmeister Rapid Wien messen zu dürfen, war riesig. "Die Krönung war, dass unser Duell auch noch live auf ORF eins übertragen wurde", betonte Trainer Ernst Lottermoser damals im S24-Gespräch.
Vom Tor hinter die Kamera – Zanchetta voll im Element
Einer, der das ganz besondere Spiel als einziger Außenstehender hautnah mitverfolgen durfte, war Silvio Zanchetta. Der ehemalige Tormann pflegt zu St. Johanns Co-Trainer Erwin Keil eine lange Freundschaft, hielt dessen Hochzeit bereits mit einem Film fest.
Gemeinsam mit seinem Ex-Mitspieler aus Zeiten in Kuchl entwickelten beide die Idee, das Highlight mit einem Film festzuhalten. "Ich war vom Projekt sofort angetan", erklärte Zanchetta gegenüber S24. Der Familienvater verfolgte die Pongauer auf Schritt und Tritt, war von den Corona-Tests bis hin zur Abreise ein Teil des Teams.
"Traum-Los" begleitet St. Johann in Wien
Der in Oberalm lebende Büro-Facharbeiter taufte seine erste Fußball-Dokumenation "Traum-Los". In dem knapp 24 Minuten langen Film bringt er – wie fast wöchentlich auf sizasport.tv – Amateurfußballer ins Rampenlicht.
Zanchetta bittet Kicker vor die Kamera
"Die Profis erhalten eh genug Aufmerksamkeit. Ich lege meinen Fokus auf das Unterhaus, da ich mich als Spieler selber immer gefreut habe, wenn über einen berichtet wurde", erklärt der Familienvater.

Wie viel Arbeit in solch einer Doku wirklich steckt, hat den gelernten Foto-Kaufmann (bis 2005) selbst überrascht: "Ich habe neben den Vorberichten und der Reise nach Wien ein Monat lang bis zu fünf Stunden daran gearbeitet."
Da blieb zuletzt nicht viel Zeit für Frau Mirjam und Tochter Lea Marie. "Zum Glück hat mir das meine Frau durchgehen lassen, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen."
Mega-Feedback zu Unterhaus-Doku
Das Endprodukt des Mammut-Projekts kann sich sehen lassen (siehe Video oben). Dementsprechende positiv fiel das Feedback bei der Premiere am Freitag in St. Johann aus. "Mega, sensationell, Gänsehaut und eine weltklasse Doku waren die ersten Reaktionen."

Richtig genießen konnte Zanchetta die Aufnahmen jedoch nicht: "Es war extrem stressig. Ich bin gelaufen und hatte ständig das Gefühl, etwas verpassen zu können. Ich habe nicht einmal Fotos für das persönliche Fotoalbum gemacht", blickt er zurück.
Siza Sport in den Startlöchern
"Traum-Los" soll erst der Anfang gewesen sein. In Zukunft will sich der Tennengauer voll und ganz seiner Leidenschaft widmen und hängt sogar seinen Vollzeit-Job dafür an den Nagel. Ab kommenden Sommer hält er nur mehr die Kamera auf Amateursportler und will mit Werbeeinschaltungen hauptberuflich Kicker und andere Sportler ins Rampenlicht bringen.
"Denn der Schritt zurück zu den Wurzeln und Fußball erfüllt mich einfach."
(Quelle: salzburg24)