Vergangene Woche – wir berichteten – sickerte die Information bereits durch, dass der Zeller Abstieg nur noch Formsache ist. Nun folgt die Bestätigung: "Schweren Herzens werden wir heute noch den freiwilligen Abstieg beim Salzburger Fußballverband (SFV) einreichen und einen Antrag auf einen Neustart in der 2. Klasse Süd/West stellen", erklärte Crepaz auf S24-Anfrage.
Zell am See steigt in 2. Klasse Süd/West ab
Bereits in den vergangenen Jahren sei es nicht einfach gewesen, "einen Verein in dieser Größenordnung zu finanzieren", heißt es vom Vorstandsmitglied. Nun kam die Corona-Krise hinzu und stellte den gesamten Verein vor finanziell nicht lösbare Hürden. "Uns fehlt ein mittlerer fünfstelliger Betrag, den wir dieses Mal nicht aufbringen können."
Da heuer beide Seefeste sowie auch mit großer Wahrscheinlichkeit das Trainingslager des deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen nicht über die Bühne gehen werden, gerieten die Zeller in eine immer größere finanzielle Schieflage. "Da zudem einige Spieler nicht auf ihr Geld verzichten wollten, bleibt uns leider nichts anderes übrig", gibt Crepaz bekannt, der wie der Rest des Vorstandsteams dem Verein treu bleiben wird.
Bereits fix ist, dass im Sommer sechs Leistungsträger und Trainer Bernhard Hanser den FC Zell am See verlassen werden. Simon und Josef Viertler, Philipp Zehentmayr, Andreas Plaickner und David Drljic wechseln nach Kitzbühel (Regionalliga Tirol). Auch Ersatzkeeper Matija Vladic sucht eine neue Herausforderung.
Abstieg von Zell am See "schenkt" Vereinen Aufstieg
"Es geht nicht mehr. Früher haben wir das Geld im Frühjahr immer ein bisschen zusammengebettelt, aber nun können wir keine zwei Kampfmannschaften mehr für den Spielbetrieb anmelden." Crepaz und Co. blicken dennoch mit Zuversicht in die Zukunft und erhielten bereits positive Signale von treuen Partnern – auch wenn Begegnungen gegen Bramberg, Kuchl und Austria Salzburg für die nächsten Jahre nicht mehr auf der Tagesordnung stehen werden.
Von dieser Entscheidung können einige Vereine im Salzburger Fußball-Unterhaus profitieren. "Die freiwerdenden Plätze werden nach den feststehenden Kriterien mit den Bestplatzierten der Vorsaison aufgefüllt", bestätigte SFV-Präsident Herbert Hübl auf S24-Anfrage. Für die Nachbesetzungen soll die Tabelle der Spielzeit 2018/19 herangezogen werden.
Weitere Aufsteiger im Salzburger Fußball-Unterhaus
Mit dem UFC Siezenheim steht somit ein Landesligist vor einem Aufstieg in die Salzburger Liga. Die Flachgauer belegten vergangene Saison hinter den beiden Aufsteigern Bergheim und Hallwang den dritten Rang und werden hochgezogen. Die offizielle Entscheidung, welche Klubs in den Ligen darunter hochgezogen werden, will der Salzburger Fußballverband bis spätestens Mitte Mai verkünden.
Auch der SAK 1914 steht vor finanziellen Schwierigkeiten. Der Salzburger Regionalligist löste zuletzt alle Trainer- und Spielerverträge auf. Die Kicker wollen das so nicht hinnehmen und lassen sich von der Vereinigung der Spielergewerkschaft rechtlich beraten. "Inhaltlich gibt es von uns da keine Informationen nach außen", erklärte Obmann Josef Penco gegenüber S24, nachdem sich der Spielerrat mit der Vereinsführung zum Austausch getroffen hat.
(Quelle: salzburg24)