Nach der "Mini-Reform", die bereits kommende Saison in Kraft tritt, stehen im Unterhaus erneut Änderungen ins Haus.
Salzburgs Fußball-Ligen werden umgekrempelt
Ab der Saison 2022/23 wird die Regionalliga Salzburg (vierte Spielklasse) bekanntlich um zwei Klubs auf eine Zwölfer-Liga erhöht. Ein Jahr später wird diese wieder aufgelöst und durch die Rückkehr des alten Westliga-Formats bis 2018 ersetzt. Derzeit scheint es, als ob die Regionalliga West (dritte Leistungsstufe) im ersten Jahr mit 15 Teams gespielt werde. Außer die Präsidenten im Westen (Salzburg, Tirol und Vorarlberg) finden doch noch eine Lösung, um den 16. Startplatz zu vergeben.
Aufstiegsmodus bietet viel Zündstoff
Viel Zündstoff lieferte die Entscheidung, dass nur vier der zwölf Regionalliga-Salzburg-Teilnehmer ein Ticket für die Westliga erhalten werden. Den fünften Startplatz kriegt der Meister der wiedereingeführten Salzburger Liga (vierte Leistungsstufe/16 Teams). "Das waren heiße Diskussionen. Die Mannschaften aus der Regionalliga Salzburg fühlen sich benachteiligt und sind verärgert", heißt es von Seekirchens Obmann Anton Feldinger, der Klassenobmann der Regionalliga ist, auf SALZBURG24-Anfrage.
Unterhaus überstimmt Regionalliga-Wunsch
Mit dem Entschluss, die Idee der geplanten Relegationsspiele zu begraben, werden nun doch die Meister automatisch belohnt, bestätigte SFV-Geschäftsführer Peter Haas gegenüber S24. Mit klarem Vorteil für die unterklassigen Ligen, nur die Regionalligisten verlieren einen Startplatz und sind dadurch im Nachteil.
Auch Peter Weidisch, Klassenobmann der Salzburger Liga, sprach sich für das Relegations-Modell aus. "Das sind tolle Spiele, in denen die Stadien voll sind und es um sehr viel geht. Klar werden so die Meister automatisch belohnt, aber für die Regionalligisten ist das nicht gut", betonte der ehemalige Langzeit-Chef vom FC Puch.
Kein Novum
Ein Beispiel aus den unteren Regionen, das für alle Leistungsstufen gilt: Der Meister in der 1. Klasse-Saison (derzeit achte Leistungsstufe) 2022/23 spielt in der darauffolgenden Spielzeit 2023/24 in der 2. Landesliga (künftig sechste Leistungsstufe). Das ist allerdings kein Novum. Bereits 2009/10 gab es bei der Reform solche Fälle. Damals sind unter anderem Wals-Grünau und Kuchl aus der 2. Landesliga Nord (damals fünfte Leistungsstufe) in die neu gegründete Salzburger Liga (vierte Leistungsstufe) aufgestiegen. Eine Liga haben sie dabei jedoch nicht übersprungen.
Ligabetrieb auch künftig mit 1b-Teams
Dreieinhalb Stunden dauerte am Dienstagabend die Vorstandssitzung, an der mit den Klassenobleuten (von jeder Leistungsstufe einer), SFV-Funktionären, sowie von den Bezirksreferenten insgesamt 23 Personen stimmberechtigt waren. Die Beteiligten haben zudem entschieden, dass die 1b-Teams im Ligabetrieb eingegliedert bleiben und künftig sechs statt bisher fünf Ersatzspieler zu den Pflichtspielen mitgenommen werden dürfen. Das Prozedere mit fünf Einwechslungen in drei Etappen bleibt bestehen.
Ebenso wurde die Vergabe der vier ÖFB-Cup-Tickets thematisiert. Mit St. Johann und Austria Salzburg (beide Regionalliga West) und Kuchl (Cup-Sieger) haben drei Teams ihren Startplatz schon fix. Das Letzte erhält der Regionalliga-Salzburg-Meister. Außer der derzeitige Zweitplatzierte Kuchl lacht beim Saison-Kehraus in knapp zehn Tagen vom Thron, dann kommt der "Vize" zum Handkuss. Die Top-Fünf (Seekirchen, Kuchl, FC Pinzgau, Bischofshofen, SAK) sind nur durch fünf Punkte getrennt.
Immerhin bleibt eine Regel bestehen: Auch mit dem ÖFB-Ticket in der Tasche ist kein Sprung in eine höhere Spielklasse möglich.
Zusammensetzung der Klassen im Unterhaus
- Regionalliga West mit 15/16 Vereine
- Die vierte Leistungsstufe (Salzburger Liga) wieder mit 16 statt zwölf Teams
- 1. Landesliga wird auf 14 Mannschaften reduziert
- 2. Landesliga (Nord und Süd) mit je neun oder zehn Klubs
- 1. Klasse (Nord A, Nord B und Süd) wird je nach regionaler Zuteilung mit elf bis 15 Vereinen gespielt
- 2. Klasse ergibt sich aus der Anzahl der gemeldeten Mannschaften
(Quelle: salzburg24)