Für Beobachter des Unterhauses ist das Thema nichts Neues. Fast im Halbjahrestakt schlägt der Salzburger Fußballverband Alarm, weil zu wenige Unparteiische im gesamten Bundesland zur Verfügung stehen.
"Schiedsrichter-Engpass noch nie so groß"
Am Donnerstag weist Schiedsrichter-Obmann Bernd Hirschbichler gegenüber SALZBURG24 auf die Problematik hin: "Wir nagen aktuell an einem massiven Schiri-Engpass, der noch nie so groß war.“
Aktuell können von der 2. Landesliga abwärts am Wochenende 23 Spiele nicht mit Verbands-Referees besetzt werden. Zudem müssen sechs Nachwuchs-Duelle (U16 und U14) ohne Spielleiter auskommen. Die Personalnot ist größer denn je. Vor vier Jahren waren noch 220 Schiedsrichter im Einsatz, derzeit sind es nur mehr 150, rechnet Hirschbichler vor: "Der Hautgrund liegt darin, dass die Vereine ihre Spiele großteils auf den Samstag legen. Hinzu kommen viele Long-Covid-Fälle, Verletzte und auch Abgänge". Die "Schris" pfeifen nach einem Rückgang von rund 30 Prozent also aus dem letzten Loch.
Personalnot im Lungau und Pinzgau enorm
"Speziell im Pinzgau und im Lungau ist der Bedarf riesig. Im Flachgau läuft es auch immer schlechter. Außerdem haben wir bei den Unparteiischen eine Überalterung – viele über 70-Jährige, die als Systemerhalter aktiv waren, haben aufgehört", betont Hirschbichler.
Um dem entgegenzuwirken, hat der Verband vor Saisonbeginn kostenlose Anfänger-Lehrgänge für Interessierte veranstaltet. Von 20 angemeldeten Teilnehmern erschienen allerdings nur fünf Männer zum Kurs. "Wir bieten nun auch kostenlose Lehrgänge an, die man online und in Kombination mit Präsenz-Einheiten besuchen kann", ringt der Schiedsrichter-Obmann um den Nachwuchs.
Spielplan-Änderungen als Konsequenz
Sollte die Problematik in dieser alarmierenden Form bestehen bleiben, würde ein Vorstandsbeschluss vom Salzburger Fußballverband infrage kommen. "Demnach würde der Sonntag als ein fixer Spieltag eingeführt werden. Als Ausweichtermin würde dann der Freitag vorgeschlagen werden."
An der Situation für das anstehende Wochenende ändert das freilich nichts.
(Quelle: salzburg24)