Der Sprung von der Salzburger Liga in die Regionalliga West ist groß. Das weiß Kuchl-Trainer Thomas Hofer nur zu gut. Über 350 Spiele leitete der 55-Jährige bereits in der dritthöchsten Leistungsstufe. Zweimal wurde er mit Anif Westliga-Meister und führte im Vorjahr den SV Kuchl zum ersten Aufstieg.
Auf Anhieb haben sich die Tennengauer in der neuen Liga zurechtgefunden. Dabei gelang ihnen im Herbst mit acht ungeschlagenen Partien in Folge sogar ein beeindruckender Erfolgslauf. Derzeit haben die „roten Teufel“ ihren Platz im gesicherten Mittelfeld gefunden. Wie gefährlich das Team rund um Max Danner und Co. sein kann, bekam Tabellenführer Imst am Samstag hautnah zu spüren. Gegen die Tiroler erspielte sich Kuchl Top-Chancen en masse. „Wir hatten fünf bis sechs gute Gelegenheiten und müssten ein bis zwei Tore daraus machen“, erklärte Thomas Hofer gegenüber SALZBURG24.
Thomas Hofer: "Solche Kaliber sind nicht unser Ziel"
Imst hingegen war abgebrühter und nutzte einen Konter durch Paulo Rossetti (40.) zum 1:0-Endstand. Dennoch war die knappe Niederlage gegen ein mit Ex-Profis gespicktes Team der nächste Beweis dafür, dass mit den Salzburgern in der Liga zu rechnen ist. „Solche Kaliber zu verpflichten, wie einige Konkurrenten es machen, ist gar nicht unser Ziel. Wir können und wollen das gar nicht, sondern setzen auf junge und talentierte Kicker“, betonte Hofer.
Doch das Werben um Verstärkungen hat sich verändert. Viele Klubs haben bereits im März Nägel mit Köpfen gemacht und den Großteil des Kaders zusammengestellt. Bei Kuchl ist das heuer anders. Hofer wartet auf die zukunftsweisende Entscheidung, ob die Regionalligen Österreichs von drei auf vier Ligen aufgestockt werden. Denn bei einer Reform ab 2026/27, die Duelle mit Klubs aus Oberösterreich bringen würde, gäbe es in der nächsten Saison keinen Absteiger.
Kuchl sucht neuen Innenverteidiger
„Das muss man in der Planung berücksichtigen. Wir wollen einen Innenverteidiger holen und werden auch darauf reagieren, wenn uns Spieler verlassen würden. Die Transfers von neuen Spielern sind ein Kampf geworden.“ Angebliches Interesse an dem Puch-Duo Gabriel Lukacevic und Sebastian Hölzl wies der Trainer zurück.
Hofer war vor elf Jahren Trainer in Vöcklamarkt und kennt die Klubs aus Oberösterreich bestens. „Die Vereine dort sind uns mit den finanziellen Möglichkeiten meilenweit voraus. Die Frage ist, wie lange wir uns in dieser Liga halten könnten. Uns gefällt das aktuelle Format mit der Regionalliga West ganz gut, auch wenn Duelle mit neuen Klubs sportlich spannend wären.“
Bis zum Saisonende sind es aber noch 13 Spiele. Die nächste Hürde ist am Dienstag im Nachtragsspiel der FC Pinzgau. Auch die Saalfeldner bekennen sich klar gegen die Reform und wollen weiterhin mit Tirol und Vorarlberg eine Liga bilden.
Wie auch immer das zukünftige Format der Regionalliga mit Salzburger Beteiligung aussehen wird: Mit den Kuchlern, die auch im nächsten Jahr auf Hofer bauen können, wird weiterhin zu rechnen sein.
(Quelle: salzburg24)