Gnade kostet Endrunden-Einzug

Zwei Sensationsteams stehen im Salzburger-Stier-Finale

Salzburger Stier, Zwischenrunde C und D — Eindrücke vom Salzburger Stier 2023: Hier die Actionbilder der Zwischenrunde C und D.

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Veröffentlicht: 06. Jänner 2023 08:48 Uhr

Der Salzburger Stier ist immer wieder für Überraschungen gut. Zwei Landesligisten schreiben am Dreikönigstag Vereinsgeschichte und ziehen in die Finalrunde ein. Für große Diskussionen sorgte beim Hallen-Klassiker ein Protest von Eugendorf.

Aleksandar Andonov aleksandar.andonov@salzburg24.at

Und da waren es nur mehr acht. Von 36 Teams greifen acht Mannschaften nach der heiß begehrten Stier-Trophäe.

Mit dabei sind sechs Regionalligisten (RL) und zwei unterklassige Teams aus der 1. Landesliga (LL).

Acht Teams beim Salzburger-Stier-Finale

Finalgruppe (FG) A:

Wals-Grünau (RL)
Bischofshofen (RL)
Anif (RL)
Plainfeld (LL)

FG B:

Hallein (RL)
Seekirchen (RL)
Pfarrwerfen (LL)
Grödig (RL)

Salzburger Stier, Zwischenrunde — Das sind die beiden Finalgruppen beim Salzburger Stier 2023.

Hier könnt ihr alle Duelle, Ergebnisse und Tabellen sehen.

Am Samstag steigt ab 10 Uhr die Finalrunde. Wir berichten wieder wie gewohnt LIVE.

Die besten Bilder der Zwischenrunde könnt ihr euch hier ansehen.

Eugendorf zieht Protest zurück

Die wohl schönste Aktion beim 40. Salzburger Stier spielte sich abseits des Parketts vor der Kabine der Turnierleitung ab.

Da Anif im ersten Spiel gegen Eugendorf der Zwischenrunde B mit Patrick Schober einen gesperrten Spieler eingesetzt hatte, wäre das 1:1-Remis strafverifiziert mit 3:0 für den Salzburgligisten gewertet worden.

Der Regionalligist wollte eine Neuaustragung, was für die Veranstalter rund um Wolfgang Mayer und Thomas Selner nicht infrage kam. "Entweder die Teams einigen sich, oder es kommt zu einem 3:0 für Eugendorf", lautete deren Marschrichtung gegenüber SALZBURG24.

Anif profitiert von Eugendorfs Fair-Play-Geste

Eugendorfs Vorstandsmitglied Manfred Suppan ließ Gnade vor Recht ergehen. "Wir wollten es sportlich lösen und nicht hinten dran ein Spiel nachholen. Dass wir nicht aufgestiegen sind, hat mit unseren Leistungen zu tun und nicht mit dem Protest", erklärte Suppan.

Anifs Obmann Norbert Schnöll und sein Team freute das natürlich – und der Jubel sollte noch größer ausfallen.

Salzburger Stier, Eugendorf, Anif, Suppan, Schnöll — Eugendorfs Vorstandsmitglied Manfed Suppan (li.) ließ Gnade vor Recht ergehen und "schenkte" Anif einen Punkt. Derren Obmann Norbert Schnöll und sein Team freute das natürlich und schnappte den Eugendorfern das Final-Ticket weg.

Gnade kostet Final-Einzug

Die einvernehmliche Lösung wirkte sich freilich auf die Tabelle aus, sodass bis auf den HSV Wals alle vier Teams in den letzten Duellen noch eine Chance aufs Weiterkommen hatten.

Das Team von Daniel Reischl brachte sich schlussendlich um die Früchte. Gegen den HSV verloren die Eugendorfer mit 2:3 und gaben das Final-Ticket noch aus der Hand. Die Spieler waren dementsprechend verärgert.

Anifs Kapitän Max Danner gegenüber SALZBURG24 dazu: "Ich finde es schön, dass es auf dem sportlichen Weg entschieden wurde. Beim Fehler ist ja nichts passiert. Patrick Schober war nur zwei Sekunden auf dem Feld."

Hallein löst als Gruppensieger Final-Ticket

Zwischen Hallein und dem SAK 1914 galt ebenso die Devise Siegen oder Fliegen. Um den Titel dürfen jedoch die Salinenstädter spielen, da dem Gruppensieger ein spannendes 2:2-Remis für die Endrunde reichte. Anif wurde nach Eugendorfs Niederlage Zweiter. Der Jubel bei den zusehenden Anifern auf der Tribüne war nach der Schützenhilfe groß.

Wals-Grünau erfüllt Pflicht

Wals-Grünau gelang erwartungsgemäß der Sprung in die Finalrunde. Der Titelfavorit setzte sich in der Zwischengruppe A souverän mit zehn Punkten vor Sensationsteam Pfarrwerfen durch.

Sensationeller Finaleinzug von Pfarrwerfen

Der zehntplatzierte Landesligist sorgte als Zweiter für die größte Überraschung im laufenden Turnier und den ersten Finaleinzug der Vereinsgeschichte. Mit dem 1:1-Remis im letzten Duell gegen die Grünauer lösten die Pongauer sensationell das Endrunden-Ticket. Der Jubel bei der Crew von Trainer Martin Baier kannte keine Grenzen.

Dahinter hatten Mattsee, Nußdorf und Altenmarkt das Nachsehen.

Bischofshofen spielt nur dank Absage um Stier-Titel

In überzeugender Manier schoss sich Regionalliga-Leader Bischofshofen in die finalen Entscheidungen. Die Truppe von Andreas Fötschl gewann im gesamten Turnierverlauf alle sieben Spiele und kassierte bei 32 geschossenen Toren nur sechs Gegentreffer.

Dabei wären die Pongauer zunächst gar nicht für das Turnier eingeladen gewesen. Erst durch St. Johanns Absage rutschten die Mannschaft von Trainer Andreas Fötschl nach. Mit der makellosen Bilanz zählen sie in der Final-Gruppe mit Wals-Grünau, Anif, Bischofshofen und Golling zu den großen Gejagten.

Lukacevic schießt Grödig weiter

Auch Grödig gab sich keine Blöße. Die von Heimo Pfeifenberger trainierte Mannschaft zog hinter Bischofshofen nach. Gabriel Lukacevic führt zudem mit neun Treffern die Schützenliste an. Dahinter lauert Seekirchens Jonas Vorderegger, der vor seiner Weltreise die Torjägerkrone hochstemmen könnte.

Kuchl hingegen musste als Dritter die Heimreise antreten.

Drei Teams noch nicht zu biegen

Apropos Seekirchen: Die Wallerseer verloren wie Bischofshofen und Wals-Grünau keine einzige Partie.

Plainfeld sorgt für zweite Überraschung

Als Gruppenzweiter hinter Seekirchen geht auch die sensationelle Reise von Plainfeld weiter. Der zweite Landesligist fixierte im allerletzten Spiel gegen Golling in der Zwischenrunde den Einzug in die Endrunde. Für den Futsal-Landesmeister war die 1:3-Pleite gegen den Underdog eine herbe Enttäuschung.

Plainfeld schickte so den dritten Regionalligisten nach Hause. Auch SAK 1914 und Kuchl mussten als Gruppendritter die Segel streichen.