Wissenswertes vor Startschuss

VAR, Abseits und Co – das ist neu bei der EM

Der VAR (Video Assistant Referee) erhält mit einer halbautomatischen Abseitstechnik bei der EM in Deutschland ein neues Analysetool. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 12. Juni 2024 11:49 Uhr
Eine technologische Revolution bringt die am Freitag startende Fußball-EM mit sich: In Leipzig wird ein neues Video-Überprüfungssystem eingesetzt, das strittige Spielsituationen mithilfe von etwa 40 Kameras und einer halbautomatischen Abseitstechnologie in Echtzeit klärt.

Bei der am Freitag beginnenden Fußball-EM werden strittige Entscheidungen in Leipzig in einer Messehalle unter die Lupe genommen. Hierfür stehen den jeweils drei Videoschiedsrichtern (VAR) pro Spiel etwa 40 Kameras zur Verfügung. In dem etwa 36 Quadratmeter großen Raum sitzen zwei Schiedsrichter, ein weiterer steht, um den Überblick zu haben. Zudem sitzen noch zahlreiche Techniker in der Kabine mit 13 großen Monitoren.

Neue halbautomatische Abseitstechnik bei EM

90 Stunden vor jedem Spiel gibt es einen Technik-Check mit den Schiedsrichtern in den jeweiligen Stadien. Neu ist die halbautomatische Abseitstechnik. Sie soll erstmals dabei helfen, die bei Entscheidungen über Abseitsstellungen bei Toren benötigte Zeit drastisch zu reduzieren. Immer wieder hatte es Kritik von Trainern gegeben, dass gerade diese Szenen zu lange analysiert werden müssen.

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Im Football Tech Hub auf der Leipziger Messe befinden sich neben vier VAR-Räumen drei weitere Videoräume sowie ein sogenannter Tracking Room. In diesem werden Positionsdaten von Spielern und des Balles erhoben.

Virtuelle Banden zeigen im Stadion und TV andere Werbungen

Erstmals wird bei einer EM eine Technologie verwendet, um virtuelle Banden zu generieren. So kann in jedes Land eine spezifische Bandenwerbung ausgespielt werden. "Man sieht im Stadion etwas anderes als die TV-Zuschauer", sagte ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union UEFA.

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Aus dem International Broadcasting Center, der Tech Hub ist ein Teil davon, produziert die UEFA das weltweite TV-Signal für die EM. Pro Spiel rechnet man im Schnitt mit 100 Millionen Fernsehzuschauern. "Das sind am Ende etwa fünf Milliarden und damit ist man auf einem Niveau wie bei der WM", sagte der Sprecher. 400 Personen sind für das Weltsignal zuständig.

Referees sollen strittige Szenen nur mit Kapitänen klären

Ebenso neu: Schiedsrichter sollen umstrittene Entscheidungen den Mannschaften bei der Fußball-EM häufiger begründen und dabei nur mit dem jeweiligen Teamkapitän sprechen. "Wir fordern alle Mannschaften auf, dafür zu sorgen, dass nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter spricht", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung von UEFA-Referee-Chef Roberto Rosetti.

"Die Kapitäne haben ihrerseits dafür zu sorgen, dass ihre Mitspieler den Referee weder bedrängen noch direkt ansprechen, damit die Entscheidung möglichst rasch und respektvoll erklärt werden kann", meinte der Italiener. Weiter heißt es: "Jeder Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Schiedsrichter reklamiert und/oder sich respektlos verhält, wird verwarnt."

Handelt es sich beim Kapitän um den Torhüter, muss ein Feldspieler benannt werden, der bei umstrittenen Szenen am anderen Ende des Spielfeldes als Ansprechpartner fungieren kann. In Treffen mit UEFA-Experten und nach Möglichkeit auch EM-Schiedsrichtern sollen die Teilnehmer der Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli) auf die Neuerung vorbereitet werden.

Dass nur noch die Kapitäne bei stark strittigen Szenen mit dem Schiedsrichter sprechen sollen, wurde als Regel-Testlauf bereits auf einer Sitzung des International Football Association Boards (IFAB) Anfang März beschlossen. Mit dem IFAB-Beschluss ist es Verbänden frei gestellt, dies als Test in ihren Wettbewerben anzuwenden.

Strittige Szenen werden wie schon in der Vergangenheit nicht gezeigt. "Alles, was für den Spielverlauf interessant ist, wird gezeigt", sagte der Sprecher. "Dinge wie Bengalos oder Flitzer wollen wir nicht ermutigen und werden sie deshalb auch nicht zeigen."

Gelbe Karten nach Rudelbildung

Eine neue Regel erlaubt es Schiedsrichtern nun auch, während der EM Spielern eine Verwarnung zu erteilen, sollten diese sich nicht an die Richtlinien der UEFA halten. Falls es zu Rudelbildungen kommt, um gegen eine Entscheidung zu protestieren, kann dies mit einer Gelben Karte geahndet werden. Was es im Eishockey schon lange gibt, kommt nun erstmals auch im Fußball zum Einsatz.

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(Quelle: apa)

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