Die Qualifikationsspiele zur Champions League hätte man sich im Lager der Bullen aus historischen Gründen natürlich gerne erspart. Zu oft scheiterten die Salzburger in der Vergangenheit an vermeintlichen "Underdogs" wie Belgrad, Rijeka oder auch Düdelingen. In den vergangenen vier Jahren waren die Mozartstädter fast immer als Meister gesetzt. Doch weil man sich in der vergangenen Saison nach einer zehnjährigen Meister-Ära Sturm Graz geschlagen geben musste, ist das Fixticket für die Königsklasse seit Sommer futsch.
Um über Umwege doch noch einen Platz im Konzert der Großen zu ergattern, müssen die Salzburger zunächst Twente Enschede aus den Niederlanden in zwei Spielen ausschalten. Dann folgt die Playoff-Runde, in der eine weitere europäische Hürde wartet. Wir haben den niederländischen Spitzenklub unter die Lupe genommen.
Red Bull Salzburg erwartet Duell der Systeme
In der abgelaufenen Saison belegten die Niederländer in der heimischen Eredivisie den dritten Platz hinter Meister PSV Eindhoven und Feyenoord Rotterdam. In den Pokalwettbewerben scheiterte die Mannschaft von Trainer Joseph Oosting (52) am PSV Eindhoven und in der Qualifikation zur UEFA Conference League an Fenerbahce Istanbul. Oosting setzt zudem auf das bei Pep Lijnders so beliebte 4-3-3-System, das er mit seiner Mannschaft etwas defensiver versucht auszulegen.
Auch wenn die Bullen als leichter Favorit in das Duell mit Twente gehen, sind die Niederländer keineswegs zu unterschätzen. Vor allem im Mittelfeld verfügt Enschede mit Sem Steijn und Michal Sadilek (derzeit verletzt) über viel Qualität. Das Duo stellt mit Marktwerten von zehn bzw. acht Millionen Euro auch die beiden Höchstmarken im Twente-Kader.
Kurve kann für Unterschied sorgen
Wie die Fans der "Oranjes" bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland bewiesen haben, sorgen auch die Anhänger des niederländischen Klubfußballs international immer wieder für Aufsehen. Wie die Kurven von Ajax oder vor allem Feyenoord Rotterdam gehören auch die Fans des FC Twente zu den lautesten der Liga. Sollte das Grolsch Veste Stadion mit 30.000 Zuschauer:innen ausverkauft sein, erwartet Salzburg im Rückspiel in den Niederlanden ein echter Hexenkessel. Eine Woche zuvor, am 6. oder 7. August, treffen die Salzburger in Wals-Siezenheim auf "De Tukkers", wie sie in ihrer Heimat genannt werden.
Bullen spielen um 20 Millionen Euro
Der mögliche Playoff-Gegner steht bereits vor dem Duell mit Twente und wird am 5. August zugelost. Die Teilnahme an der Königsklasse würde den Bullen rund 20 Millionen Euro in die Klubkasse spülen. Diese Champions League-Nächte gegen große Gegner aus Europa, auch wenn es jetzt einmal nur die Qualifikation ist, sind etwas ganz Besonderes. Aber diesen Platz im besten Klub-Bewerb der Welt müssen wir uns gegen einen guten Gegner erst verdienen", sagte ein zufriedener Bullen-Trainer Pep Lijnders am Samstag nach dem 4:0-Sieg im letzten Testspiel gegen Sheffield Wednesday.
Was für Salzburg spricht? Die Spielfreude kehrte unter Lijnders zurück ins Team und das typische Bullen-Pressing feierte in der Vorbereitung ein unübersehbares Comeback. "Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, unseren Fußballstil zu finden, den wir gegen jeden Gegner spielen wollen", blickt der Cheftrainer positiv auf die anstehenden Millionenspiele.
(Quelle: salzburg24)