"Ich gebe eigentlich ungern Interviews", betonte Lukas Lauda am Mittwoch, als er bei einem Pressetermin im Schloss Fuschl (Flachgau) in seine Heimat zurückkehrte. Kein Wunder, denn in der Motorsport-Szene ist er ein gefragter Gesprächspartner. Vor 30 Jahren besuchte der älteste Sohn der Motorsport-Legende letztmals Salzburg. "Aber komm, wir machen das – das ist für uns alle sehr speziell", fügte der 46-Jährige hinzu. Heute kehrte er zu seinen Wurzeln zurück. Und der Anlass war ein ganz besonderer. 50 Jahre nach dem ersten seiner insgesamt drei WM-Titel des gebürtigen Wieners ist Niki Lauda immer noch in aller Munde.
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"Erste Niki-Lauda-Büste in Österreich"
In dessen Wahlheimat Hof (ebenfalls im Flachgau) wurde für seinen Vater und Formel-1-Superstar Niki Lauda ein Denkmal präsentiert. "Sehr schön, mir gefällt sie. Ich glaube, es ist die erste Büste hier in Österreich", betonte er im Gespräch mit SALZBURG24 (siehe Video unten). Geschaffen wurde sie von der Jung-Künstlerin Selina Kolm aus Elsbethen (Flachgau). Kurz nach ihrer Selbstständigkeit erhielt die HTL-Absolventin den Zuschlag für eine Ausschreibung. "Ich bin unfassbar glücklich über das Endprodukt. Der zeitliche Rahmen war die größte Herausforderung für mich", meinte Kolm.
Zwischen der Grundschule und der Bäckerei ist die vor rund sechs Jahren verstorbene Sportgröße auf einer Büste zu sehen. Einzig das rote Kapperl, Laudas Markenzeichen, fehlt, da die Statue aus Bronze gefertigt wurde.
Lukas Lauda erinnert sich gerne an Heimat Hof bei Salzburg
Sohn Lukas, der sich aus der Öffentlichkeit eher heraushält, ist nur wenige Meter von seinem Geburtshaus entfernt ein gern gesehener Gast. Seinen ehemaligen Lehrer, der ebenfalls am Festakt teilnahm, erkannte der 46-Jährige aus der Ferne. Es gab eine innige Umarmung hier, Autogramme dort und sogar ein Selfie mit ehemaligen Nachbarn für Mama Marlene Knaus durfte nicht fehlen. "Ich verbinde mit Hof eine schöne Kindheit. In der Natur konnten wir uns hier austoben. Im Wald sind wir Motocross gefahren. Auch mit unseren Nachbarn, der Familie Enzinger, haben wir viel Spaß gehabt. Wenn ich an die Schule denke, bekomme ich immer ein bisschen Bauchschmerzen", schmunzelte Lukas.
Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Mathias konnte die Einladung nicht annehmen, da seine Kinder gerade die ersten Tage in der Schule bzw. im Kindergarten auf der spanischen Insel Ibiza absolvieren. Für Lukas war Niki Lauda erst wie ein großer Bruder und später wie ein Freund. "Wenn er daheim war, war er sehr direkt, offen, ehrlich und generell einfach ein netter Mensch."
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Legends Grand Prix mit Hommage an Niki Lauda
Die Idee, die österreichische Berühmtheit in Hof zu verewigen, stammt unter anderem von Ex-Bürgermeister Thomas Ließ, der vor knapp einem Monat aufgrund eines Alko-Crashs aus dem Amt zurückgetreten ist. Mit von der Partie war auch Rennfahrer-Urgestein Hans-Joachim Stuck, der zudem als Botschafter für ein bevorstehendes Motorsport-Event auftrat. Vom 3. bis zum 5. Oktober findet am Salzburgring im Salzburger Flachgau der Legend Grand Prix statt. Joachim Althammer arbeitete drei Jahre lang an dem Premieren-Projekt. "Die größte Herausforderung war es, das Budget von rund einer bis zwei Millionen Euro aufzustellen. Wir wollen die Motorsport-Veranstaltung mit Original-Fahrzeugen der ganzen Familie zugänglich machen und auch in den kommenden Jahren hier in Salzburg eine Serie starten", betonte Althammer gegenüber S24.
In rund drei Wochen schließt sich der Kreis bei Lukas Lauda. Der 46-Jährige kehrt im Rahmen des Legends Grand Prixs erneut in seine alte Heimat zurück und wird seinem Vater eine besondere Ehre erweisen. "Ich werde mit einem alten Auto von Papa fahren und hoffe auf viele Zuschauer", so der Heimkehrer.
(Quelle: salzburg24)