Gedanken ans Comeback

Aleksander Aamodt Kilde im Rollstuhl: "Zuerst gehen beginnen"

Schwer gezeichnet von seinem Wengen-Sturtz wurde Aleksander Aamodt Kilde in Innsbruck erneut operiert. 
Veröffentlicht: 02. Februar 2024 09:11 Uhr
Aleksander Aamodt Kilde ist aufgrund seiner schweren Verletzung infolge eines Sturzes in Wengen aktuell auf einen Rollstuhl angewiesen. Dennoch zeigt sich der Ski-Star optimistisch, dass eine Rückkehr in den Weltcup möglich ist. Neben dem Norweger fallen im Weltcup aktuell etliche Läuferinnen und Läufer verletzt aus.
SALZBURG24 (tp)
  1. Kilde hofft auf "normale Reha"
  2. Ski-Star künftig mit Airbag unterwegs?
  3. Diese Ski-Stars sind derzeit verletzt

Aleksander Aamodt Kilde hat am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz sein nächstes Ziel geschildert – und das sei, wieder auf die Beine zu kommen und gehen zu beginnen. Erst danach werde er an Skifahren denken. "Ich will zurückkommen zu dem, was ich liebe und wieder wettbewerbsfähig sein", sagte der 31-Jährige. Etwas Positives kann er den Umständen abgewinnen, kann der Ski-Star derzeit Zeit mit seiner ebenfalls verletzten Lebensgefährtin Mikaela Shiffrin verbringen.

Kilde: "Es war eine harte Zeit"

Olympia- und WM-Medaillengewinner Kilde war am 13. Jänner in der Wengen-Abfahrt kurz vor dem Ziel gestürzt und in das Netz gekracht. Dabei zog er sich mit viel Blutverlust tiefe Schnittwunden am Unterschenkel und eine Verletzung an der linken Schulter zu. Es folgen Operationen in Bern und Innsbruck, weitere dürften nicht nötig sein. "Es ist alles nach Plan verlaufen und erledigt. Wenn ich keine weitere Operation machen muss, bin ich glücklich", sagte der Gewinner einer großen und von vier kleinen Weltcup-Kugeln.

"Es war eine definitiv harte Zeit, mit viel Schmerz, unfassbaren Schmerzen, und zwei Operationen an zwei Orten. Es braucht Zeit und Zeit ist etwas, das ich habe. Es war eine Herausforderung, aber ich lächle wieder und bin bereit für weitere Herausforderungen", sagte Kilde, der seine komplette Rehabilitation in Innsbruck machen will. "Es ist nicht die Situation, in der man sein will Ende Jänner, Anfang Februar. Aber wir kennen die Konsequenz von Stürzen."

Er hoffte, dass er eine "normale Reha" machen und wieder "normal leben" könne. Noch habe er Schmerzen, sei auf den Rollstuhl angewiesen und müsse geschoben werden. Leichter Druck auf den Fuß sei aber bereits möglich.

Ski-Star nach Horror-Verletzung optimistisch

Er sei jedoch zuversichtlich gestimmt und auch die Prognosen sagen, dass alles wieder gut werden wird. Er werde alles dafür tun. "Es geht jetzt nur darum, wie lange es dauern wird, das ist zu früh zu sagen. Ich bin positiv und hoffe, dass ich wieder Skifahren kann, aber jetzt muss ich sehen, was wichtig ist. Dass ich wieder gesund werde und normale Bewegungen möglich sind." Denn es komme ein Leben nach der Karriere mit Familie und Kindern, in das er gesund und mit einem funktionierenden Körper gehen wolle.

Vor ein paar Tagen hatte Kilde in den sozialen Medien drastische Bilder seines verletzten Unterschenkels gezeigt. "Ich wollte kommunizieren, was hinter der Verletzung ist. Denn es haben Leute zu mir gesagt, 'es ist nicht so ernst, ich sehe dich bald wieder'. Ich habe dann gesagt, 'nein, das wirst du nicht'. Die Fotos sind nicht für alle (geeignet/Anm.), aber das zu posten hat mich beruhigt und (geholfen/Anm.) den Respekt für die Verletzung bekommen."

Künftig mit Airbag unterwegs?

Kilde trug keinen Airbag, erklärte aber, dass es jetzt "vielleicht Zeit" sei, dies zu probieren. "Der Impact war so groß, ich glaube nicht, dass der Airbag geholfen hätte. Aber das ist schwierig zu sagen." Auf dem Sektor von Protektoren zur Sicherheit der Rennläufer gäbe es aber noch viel zu tun. Ebenso wie in der Kalenderplanung und im Umgang mit Athlet:innen, die nicht nur Rennen fahren und Medientermine wahrnehmen müssen, sondern abends oft auch ein intensives Programm mit Startnummernverlosung und Siegerehrung zu absolvieren haben.

Diese Ski-Stars sind derzeit verletzt

Ein Überblick der Verletzungsserie im alpinen Ski-Weltcup – eine Auswahl unter Top-Läuferinnen und Top-Läufern:

Valerie Grenier: Die Kanadierin zieht sich im Super-G von Cortina am 28. Jänner einen Kreuzbandriss und Teilriss des Innenbandes zu, zudem ist ein Oberarm gebrochen und eine Schulter muss operiert werden.

Mikaela Shiffrin: Der US-Star fliegt in der ersten Cortina-Abfahrt am 26. Jänner von der Strecke ab und landet im Fangnetz. Die Gesamtweltcupführende kommt mit einer Innenbandverletzung im Knie glimpflich davon, muss aber vorerst aussetzen.

Corinne Suter und Michelle Gisin: Für das Schweizer Team wird Cortina zum Lazarett. Suter reißt sich bei einer Landung in der ersten Cortina-Abfahrt das Kreuzband im linken Knie. Das Krankenbett neben der Abfahrtsolympiasiegerin bleibt nicht leer: Am nächsten Tag endet die Saison für Suters Teamkollegin Joana Hählen mit derselben Verletzung. Auch Michelle Gisin fällt nach einer Schuhrandprellung vorübergehend aus.

Petra Vlhova: Die Slowakin zieht sich im Riesentorlauf von Jasna - ausgerechnet in der Heimat - am 20. Jänner einen Kreuzbandriss und Innenbandriss im rechten Knie zu. Das Rennen im Slalomweltcup ist damit vorentschieden, auch im Gesamtweltcup verliert Mikaela Shiffrin ihre schärfste Konkurrentin.

Aleksander Aamodt Kilde: Der norwegische Abfahrt-Star kracht im Ziel-S von Wengen folgenschwer in die Begrenzung. Er zieht sich dabei tiefe Schnittwunden am Unterschenkel und eine Schulterluxation zu. Die Saison ist am 12. Jänner gelaufen, Operationen in Bern und Innsbruck folgen.

Alexis Pinturault: Einen Tag vor Kilde braucht auch Pinturault in Wengen den Rettungshubschrauber. Der Franzose zieht sich sechs Tage nach der Geburt seines ersten Kindes einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.

Marco Schwarz: Die Premiere auf der Stelvio in Bormio wird Schwarz am 28. Dezember 2023 zum Verhängnis. Bei einem Sturz erleidet er einen Kreuzbandriss und Einriss des Innenmeniskus sowie einen Knorpelschaden im rechten Knie. Der Kärntner nährte zuvor die Hoffnung, als erster Österreicher seit Marcel Hirscher 2019 die große Kristallkugel gewinnen zu können. Marco Odermatt hat danach freie Fahrt.

Wendy Holdener: Die Technik-Spezialistin aus der Schweiz verletzt sich am 12. Dezember 2023 im Training in Pozza di Fassa und muss am Sprunggelenk operiert werden. Der Fuß muss rund zwei Monate ruhiggestellt werden. Eine Rückkehr in der laufenden Saison ist fraglich.

Nina Ortlieb: Die Vizeweltmeisterin in der Abfahrt wird erneut von einer schweren Verletzung zurückgeworfen. Die Vorarlbergerin zieht sich beim Einfahren für den Super-G von St. Moritz am 8. Dezember einen Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Bein zu. Ihr Ausfall trifft das österreichische Speed-Team hart.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken