Die vergangenen Monate im Leben von Seidl ähneln eher einem harten Überlebenskampf als einem gepflegten Sportlerleben. Ein folgenschwerer Sturz ließ seine Karriere fast ins Stocken geraten, als ein Trümmerbruch seiner Kniescheibe mit dazugehörigem Knorpelschaden diagnostiziert wurde. Doch Seidl gab nicht auf und quälte sich durch eine zermürbende Reha-Phase.
Mario Seidl: "Endlich wieder mit Startnummer"
Vom Skispringen sei er noch weit entfernt, aber die Teilnahme am Challenger-Bewerb zeigt, dass der Salzburger wieder auf dem richtigen Weg ist. Am Wochenende misst er sich im klassischen Stil über 15 oder 30 Kilometer mit der Konkurrenz – sicherlich ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zurück in den Weltcup. "Ich freue mich sehr, wieder bei einem Langlaufrennen an den Start gehen zu können und endlich wieder eine Startnummer am Körper zu tragen", sagte der Salzburger in einer Presseaussendung.
Das Comeback ist keine Rückkehr ins Rampenlicht, sondern ein erstes Licht am Ende des Tunnels. "Es fühlte sich an, als wäre Schotter in meinem Knie", beschrieb der 31-Jährige gegenüber SALZBURG24 bildhaft seine ersten Schritte nach der Operation. Dass mittlerweile aus Schotter Sand geworden ist, spricht nicht nur für seinen Durchhaltewillen, sondern auch für seinen ungebrochenen Ehrgeiz.
Mit Blick auf die Olympiasaison 2025/26 ist Mario Seidls Comeback mehr als ein persönlicher Erfolg: Es ist die Betonung des altbekannten Sprichworts "Lieber einmal mehr aufstehen, als liegen bleiben", das Seidl verinnerlicht hat. Ob auf der Loipe oder im Flieger – die neu gewonnene Karriere als angehender Berufspilot gibt ihm die nötige Balance zwischen Sport und neuem Lebensabschnitt.
Natürlich wird es diesen Samstag noch nicht um Gold oder Medaillen gehen, aber das Motto steht fest: einen Fuß vor den anderen setzen, bis der Schotter im Getriebe nicht mehr zu spüren ist - und das erstmals auf Schnee.
(Quelle: salzburg24)