Der Heilige Nikolaus soll in Myra, dem heutigen Demre bei Antalya, geboren und dort auch zum Bischof geweiht worden sein. Zu seiner Zeit zählte dieses Gebiet noch zum römischen Reich. Er galt als wohltätiger und gütiger Bischof. Laut Überlieferungen soll er zum Beispiel drei armen Mädchen Gold für ihre Mitgift zugesteckt haben. Somit konnten die drei Jungfrauen standesgemäß verheiratet werden und mussten sich nicht prostituieren. Am 6. Dezember um 350 nach Christus starb der Bischof im Zuge der Christenverfolgung. Seit jeher gilt sein Gedenktag als Tag der Nächstenliebe und Barmherzigkeit.
Nikolaus bringt heute noch Geschenke
Auch heute ist der Heilige Nikolaus laut Angaben der Salzburger Heimatvereine noch als „heimlicher Gabenbringer“ bekannt. Im Bischofsgewand verteilt er als Vorbote vom Christkind meist Äpfel, Orangen, Nüsse und Schokolade. Manche katholischen Pfarren bieten auch einen „Hausservice“ an. Hier kommt der Nikolaus dann zu einem nach Hause und fragt, ob die Kinder auch brav waren und bereitet eine Bescherung. Ebenso verbreitet und beliebt sind die Nikolobesuche in Kindergärten und Volksschulen.
Apropos brav: Immer wieder wird der Nikolaus von einem oder mehreren Krampussen begleitet. Das gegensätzliche Paar soll den Kampf zwischen Gut und Böse symbolisieren. Nachdem das Gute in der Regel siegt, gehorcht der Krampus dem Nikolaus.
Feiern Türkinnen und Türken den Nikolaustag?
Obwohl der Heilige Nikolaus ursprünglich aus türkischen, antiken Stadt Myra stammt, ist die Überlieferung in der Türkei und auch in der türkischen Gemeinschaft in Österreich nicht wirklich bekannt. "Ich habe schon davon gehört, dass der Nikolaus aus Antalya stammt, aber in unserem Glauben kommt das nicht wirklich vor", erzählt Imam vom Islamischen Kulturzentrum Salzburg. Laut ihm gibt es aber in Österreich schon manche, weniger religiöse Türkinnen und Türken, die sich die Bräuche gerne ansehen und miterleben.
Zahlreiche Legenden über den Nikolaus
Wir haben euch die bekanntesten Legenden über den heilige Nikolaus herausgesucht:
- Patron der Seefahrer:innen: Schiffsleute, die in Seenot geraten sind, riefen den heiligen Nikolaus um Hilfe bei der Navigation an den sicheren Hafen.
- Kornwunder: Während einer Hungersnot verdoppelte Bischof von Myra auf wundersame Weise das Getreide, das eigentlich für den Kaiser gedacht war, und stoppte die Not für mindestens zwei Jahre.
- Frommer Säugling: Nikolaus soll angeblich bereits als Neugeborenes schon gefastet und daher die Brust seiner Mutter an Fasttagen nur einmal genommen haben.
- Ergiebige Quellen am Grab: Als der heilige Nikolaus begraben wurde, soll direkt an seinem Grab gleich zwei Quellen entsprungen sein: eine mit Salböl und eine mit Wasser.
- Retter in der Not: Bei einer Pilgerfahrt nach Myra fiel der Sohn eines Mannes ins Meer. Bei der Ankunft stand der verschollene Sohn in der Kirche und erzählte, der heilige Nikolaus habe ihn gerettet.
(Quelle: salzburg24)