Abstimmung im November

Fragestellung für S-Link-Befragung steht fest

Veröffentlicht: 07. August 2024 10:57 Uhr
Beim S-Link – der Verlängerung der Salzburger Lokalbahn vom Salzburger Hauptbahnhof bis nach Hallein – spalten sich weiterhin die Meinungen. Am 10. November werden die Bürgerinnen und Bürger im Zentralraum befragt. Jetzt steht die Fragestellung fest. Außerdem startet eine Informationskampagne. Das Wichtigste von der heutigen Pressekonferenz lest ihr hier.

Der Countdown zur Abstimmung über den teilweise umstrittenen S-Link in Salzburg läuft. In drei Monaten – genauer gesagt am 10. November – werden die Menschen in der Landeshauptstadt sowie im Flach- und Tennengau befragt. Am Mittwoch fand nun einmal mehr ein Pressetermin zum Thema S-Link statt. Mit dabei waren Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ), LH-Stv. und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP), Johannes Gfrerer, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes und Michael Piber, Geschäftsführer der Reichl und Partner Werbeagentur. Sie präsentierten nun die Fragestellung für die Bürger:innenbefragung:

„Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-LINK) als Teil einer Mobilitätslösung, die auch Stiegl- und Messe-/Flughafenbahn vorsieht, umgesetzt wird?“

Haslauer will aus "Negativstimmung" herauskommen

Es gehe um mehr als um das Stammgleis, erklärt Schnöll. Es gehe also um ein Gesamtkonzept, weshalb Stiegl- und Messebahn in die Fragestellung aufgenommen wurden (siehe Video). Den Gegner:innen sei es gelungen, den S-Link mit einer Mini-U-Bahn in Verbindung zu bringen. Das sei aber ein "Irrglaube." Man müsse aus der Negativstimmung herauskommen, sagt Haslauer. Es gebe bei solch großen Projekten zwar immer temporäre Behinderungen, danach profitiere man aber lange von den Vorzügen. „Es ist kein politisches Thema allein, sondern ein Projekt für die Salzburgerinnen und Salzburger.“

Anzeige für den Anbieter Kavedo über den Consent-Anbieter verweigert

Svazek versteht den S-Link als „Generationenprojekt“. Bei der Befragung gehe es nicht darum, eine ideologische Entscheidung zu treffen, sondern eine der Vernunft. Eine Volksbefragung dieser Dimension hätte es noch nie gegeben. „Das ist kein Drüberfahren und Entscheiden, ohne jemanden einzubinden. Es ist für uns ganz wichtig, dass wir das Commitment des Bundeslandes haben.“

Umfrage zum Thema S-Link ausgewogen

Dass es den S-Link in Salzburg braucht, sollen Daten einer repräsentativen IMAS-Befragung zum öffentlichen Verkehr unter 1.200 Personen im Zentralraum (Flachgau, Tennengau und Stadt Salzburg) belegen. Diese wurde von 11. März bis 11. April durchgeführt, erklärt Gfrerer. Auch diese wurden heute vorgestellt. Demnach gaben 64 Prozent an, täglich oder mehrmals pro Woche das Auto zu nutzen. 33 Prozent tun das täglich, 31 Prozent drei bis sechs Mal pro Woche. 59 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Verkehrsaufkommen und Individualverkehr in den nächsten vier bis fünf Jahren noch steigen werden. „Das heißt, wir sind jetzt Stauhauptstadt“, so Gfrerer vom Verkehrsverbund. „Das Problem wird sich von allein nicht lösen.“

Anzeige für den Anbieter Kavedo über den Consent-Anbieter verweigert

Auch die Stimmung zum S-Link selbst wurde abgefragt. Hier ist das Ergebnis allerdings weniger deutlich ausgefallen. „41 Prozent sind für die Verlängerung der Lokalbahn durch die Altstadt. 41 Prozent sind dagegen. Das Rennen ist offen.“ Die restlichen 18 Prozent haben entweder keine Angabe gemacht oder waren sich noch nicht sicher. Es zeigt sich aber: Die jungen Menschen haben sich mehrheitlich für den S-Link ausgesprochen, die älteren eher dagegen, erklärt Gfrerer im S24-Interview (siehe Video). "Das könnte ganz pragmatische Ansätze haben. Die Älteren sagen, dass sie eine Baustelle miterleben, die Wirkung aber nicht mehr so." Nun wolle man mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen und die Möglichkeit geben, in Dialog zu treten.

Informationskampagne auf einen Blick

Angesichts der näher rückenden Entscheidung startet deshalb eine Informationskampagne zur "Salzburger Mobilitätslösung". Der Leitsatz lautet „Informieren ­– Mobilisieren – Handeln.“ Die wichtigsten Punkte haben wir hier für euch aufgelistet:

  • Start am 16. August
  • Ziel: Information über neue Mobilitätslösung und Mobilisierung zur Teilnahme an der Befragung
  • Infoveranstaltungen in den Regionen und Gemeinden, Infopoints
  • Das „große Ganze“ soll in den Fokus gerückt werden
  • Verbreitung der Kampagne über mehrere Kanäle (Plakat, Print, Online, Social Media)
  • Verstärkung der medialen Präsenz
  • Website www.mobilitätslösung.at

Wie teuer die Kampagne wird, hänge davon ab, wie intensiv die Befragung beworben wird, so Schnöll. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Es sei ein sechsstelliger Betrag. Aber: „Wir werden alles dazu tun, dass wir das gewinnen.“

20240807_100434.jpg SALZBURG24/KRISPLER
v.l.: Verkehrslandesrat und LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP), Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ) informierten über den aktuellen Stand beim S-Link. 

Nicht die erste Befragung 

Der Termin im November ist nicht der erste dieser Art. Schon vergangenen November hat die Bevölkerung in der Stadt Salzburg über die geplante Regionalstadtbahn abgestimmt. Damals hatten sich 58,3 Prozent gegen das Milliardenprojekt ausgesprochen. 41,7 Prozent waren dafür. Allerdings lag die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 22,35 Prozent. Dieses Ergebnis war für die Stadtpolitik nicht bindend.

Der Trassenkorridor für die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn wurde Mitte April präsentiert. Die genaue Route wurde allerdings noch nicht vorgestellt. Nach Bürger:innendialogen werden nun weitere Korridore geprüft. In Hallein-Neualm etwa sollte der S-Link weiter vom Siedlungsgebiet abrücken. Die Trasse soll zwischen Oberalm und Neualm verlaufen, so das Feedback von Kritikerinnen und Kritikern. Die Ergebnisse der Prüfung und mögliche neue Varianten sollen Anfang Oktober vorliegen.

Vergangene Woche hat die Projektgesellschaft außerdem einen UVP-Antrag für die Messebahn über die Salzach bis in den Stadtteil Itzling gestellt. Bis zu 42.000 Fahrgäste pro Tag soll der S-Link bis Hallein transportieren.

Stadt und Land präsentieren Konzept für alle Öffis

Kommenden Freitag steht übrigens schon die nächste Pressekonferenz zur Verkehrs- und Stauproblematik in Salzburg an. Stadt, Land und Verkehrsverbund werden ein "umfassendes Mobilitätskonzept" vorlegen. Dieses soll alle alle öffentlichen Verkehrsmittel einbeziehen. Das Ziel: Bessere Anbindungen, kürzere Takte, mehr Direktfahrten aus dem Umland, weniger Autos und dadurch eine Verkehrsberuhigung in der Mozartstadt.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

15.05.2025
Ein Jahr Stadtregierung

"Keine großen Würfe trotz enormen Tempos"

Von Moritz Naderer
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken