Während Oberndorf im Flachgau das schlimmste Hochwasser seit langem erlebte, waren die Gemeinden Hüttau und Taxenbach durch den anhaltenden Regen und abgehende Muren stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Stadtteile von Saalfelden standen kniehoch unter Wasser. Die Salzburger haben aber gezeigt, dass sie in den schwierigsten Stunden zueinander stehen.
Große Solidarität in Taxenbach
Besonders schwer hat das Hochwasser die Gemeinde Taxenbach im Pinzgau erwischt. Bei Murenabgängen verloren zwei Bewohner des Ortes ihr Leben, viele Häuser wurden schwer beschädigt. Vor allem die Infrastrukturen der B311 und der S-Bahn müssen so rasch wie möglich wieder hergestellt werden. Die Bahnstrecke ist bereits wieder einspurig befahrbar und auch auf der B311 gehen die Arbeiten voran. Dennoch rechnet Bürgermeister Wenger, dass die Arbeiten noch einige Monate andauern werden. Gute Nachrichten gibt es auch für die betroffenen Familien, die ihre Häuser verlassen mussten und derzeit bei Verwandten wohnen. „Auf der Straße steht hier niemand. Bis auf eine Familie werden schon bald alle wieder in ihre Häuser zurückkehren können“, so der Bürgermeister abschließend.
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Nun, knapp zwei Wochen nach der Katastrophe gehen die Aufräumarbeiten in Taxenbach aber langsam ins Finale. „In den letzten 12 Tagen hat sich enorm viel getan. Ich möchte mich bei der gesamten Einsatzorganisation bedanken, die während des Hochwassers einwandfrei funktioniert hat“, so Bürgermeister Franz Wenger im Gespräch mit S24.at. Besonders die Unterstützung durch das Bundesheer und die Bezirkshauptmannschaft sei eine große Hilfe gewesen. Doch auch die Menschen untereinander haben in diesen schweren Stunden zusammengehalten. „Die Unterstützung und Solidarität auf allen Ebenen war einzigartig. Etwas, das man heute gar nicht mehr so kennt“, lobt Wenger.
Aufräumen in Hüttau
Auch die Gemeinde Hüttau im Fritztal (Pongau), wo Einsatzkräfte und Freiwillige weiter fleißig am Aufräumen sind, kämpft noch immer mit den Folgen der Flut. „Langsam blicken wir aber wieder durch“, so Bürgermeister Rupert Bergmüller gegenüber S24.at. „Vor allem der Schlamm muss nach dem Hochwasser beseitigt werden. Das ganze kann sicher noch Wochen und Monate dauern“, so der Bürgermeister weiter. Die Schadenshöhen in der 4000-Seelen Gemeinde im Pongau lässt sich schwer abschätzen. Sämtliche Häuser wurden schwer beschädigt.
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„Wir können aber mit Schäden in Millionenhöhe rechnen, allein an Gebäuden dürfte ein Schaden von drei Millionen Euro entstanden sein“, so Bergmüller knapp zwei Wochen nach der Katastrophe. Besonders stark betroffen waren das Hotel Hubertus, das metertief im Schlamm steckt und die Dorfmetzgerei Max Mann. Auch hier ist an einen geregelten Betrieb derzeit nicht zu denken. Insgesamt mussten 40 Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Neben den Gebäuden wurden auch viele Straßen und Schutzbauten durch das Hochwasser und die Muren stark beschädigt. Schon bald sollen daher die Wildbachverbauung in Angriff genommen werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Saalfelden: Stadtteil Lenzing am stärksten betroffen
In Saalfelden sind die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Am Reinhalteverband an der Saalach, der während des Hochwassers außer Betrieb genommen wurde, wird allerdings weiter gearbeitet. Zudem werden im besonders stark betroffenen Stadtteil Lenzing – der von der überufernden Arche überflutet wurde - noch kleinere Arbeiten notwendig sein. Hier spülte das Wasser sämtliche Keller voll, die nun vom Schlamm befreit werden müssen. Auch viele Gärten wurden durch die Wassermassen zerstört.
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„Die Lage während des Hochwassers war wirklich katastrophal“, so Bürgermeister Erich Rohrmoser, der nach seinem Amtsantritt im März bereits die erste große Bewährungsprobe bestehen musste. „Ich war von Samstagabend bis Montag im Dauereinsatz. Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften und den Menschen war allerdings sensationell“, erzählt Rohrmoser auf Anfrage von S24.at. Als besonders wichtig erwiesen sich die Betonleitwände, die eine totale Überflutung der Stadt verhindert haben. Durch diese Maßnahme konnte das Wasser größten Teils kontrolliert in die Saalach zurückgeleitet werden. Daher soll auch in Zukunft der Hochwasserschutz weiter verbessert werden. Vor allem in Richtung Maria Alm bestehe Nachholbedarf, so Rohrmoser abschließend.
Oberndorf kehrt zurück zur Normalität
Auch im Flachgauer Ort Oberndorf kehrt langsam wieder Ruhe ein. „Oberndorf ist ein Stück näher zusammengerückt“, so Bürgermeister Peter Schröder knapp zwei Wochen nach dem Hochwasser in seiner Gemeinde. Knapp 80 Personen mussten evakuiert werden und können nun wieder in ihre Häuser zurück. Die Aufräumarbeiten sind soweit abgeschlossen, da die Keller und Häuser sofort nach der Flut ausgeräumt wurden. Nun geht es an das Einrichten, denn der Sachschaden ist enorm. Auf eine genaue Schadenssumme könne man sich noch nicht festlegen, so Schröder, dazu müssen noch die Gutachten der Sachverständigen abgewartet werden. Allerdings dürften auch in Oberndorf die Schäden im Millionenbereich liegen. Besonders stark betroffen im Stille-Nacht-Ort war der Bereich der Alten Landstraße, die von den Fluten überschwemmt wurde.
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(Quelle: salzburg24)

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