Nach dem Nein bei der Volksbefragung in Salzburg zum Bau des S-Link am vergangenen Sonntag wird die Projektgesellschaft abgewickelt werden. "Wir sind übereingekommen, dass es nicht mehr sinnvoll ist, die Gesellschaft weiterzuführen", sagte Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll am Mittwoch zur APA. Die Idee einer irgendwann einmal möglichen Messebahn allein - ein Teilprojekt der abgelehnten "Mobilitätslösung" - rechtfertige die Aufrechterhaltung des Betriebs nicht.
20 Mio. Euro für S-Link-Planung ausgegeben
Schnöll versprach eine geordnete Auflösung: "Einzelne Prozesse sollen noch zu Ende geführt werden, sofern sich der Aufwand in Grenzen hält." Damit sollen die im Laufe der Planungen bisher gewonnenen Erkenntnisse für die Zukunft gesichert werden - zum Beispiel über die Beschaffenheit des Untergrunds in der Landeshauptstadt. Bis dato sind rund 20 Mio. Euro in die Planungen zum S-Link geflossen.
Die Entscheidung zur Abwicklung der Projektgesellschaft - genau die Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH - ist unter den drei Gesellschaftern Stadt Salzburg, Land Salzburg und der Verkehrstochter der Salzburg AG einvernehmlich gefallen. Rund zehn Mitarbeiter müssen sich neue Jobs suchen.
Suche nach Lösung für Salzburgs Stau-Problem geht weiter
Wie die Verkehrsprobleme im staugeplagten Salzburger Zentralraum ohne S-Link gelöst werden können, war am Mittwoch auch Inhalt eines Treffens von Schnöll mit dem Salzburger Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und Planungsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). "Die Stadt muss sich jetzt im Klaren werden, was sie will", sagte der Landeshauptmannstellvertreter. "Wir wollen aber auch im Wirkungsbereich des Landes Vorhaben in Absprache mit der Stadt umsetzen."
Unter Federführung der Landeshauptstadt soll jetzt am Nahverkehrsplan von Stadt und Land weitergearbeitet werden. "Einen Zeitplan gibt es noch nicht, aber Anna Schiester tritt auf die Tube. Es wird nichts in einer Schublade verschwinden", sagte ein Sprecher des Bürgermeisters zur APA. Auinger habe dem Land heute auch angeboten, gemeindeübergreifende Maßnahmen für Pendler wie etwa Park-and-Ride-Plätze mitzufinanzieren. Die Planungsstadträtin drängt darauf, dass rasch verkehrswirksame Maßnahmen in der Stadt beschlossen und umgesetzt werden - etwa Taktverdichtungen und Linien-Erweiterungen bei den Öffis, ein Ausbau der Radinfrastruktur oder die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung.
(Quelle: apa)