"Zusammenhalt beeindruckend"

Wie Salzburg gemeinsam Ukraine-Flüchtlingen hiflt

v.l.: Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS), LH-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne), LH Wilfried Haslauer (ÖVP), Vertriebenenkoordinator Reinhold Mayer und Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) beim Koordinierungsgespräch mit Einsatz- und Hilfsorganisationen. 
Veröffentlicht: 17. Mai 2022 17:40 Uhr
Seit fast vier Monaten herrscht in der Ukraine Krieg. Rund 3.300 Vertriebene, insbesondere Frauen mit Kindern, haben auch in Salzburg Schutz gefunden. Die Politik zieht am Dienstag eine positive Bilanz und zeigt sich von der Hilfsbereitschaft beeindruckt.
SALZBURG24 (KAT)

„Wir haben für sie innerhalb kürzester Zeit eine funktionierende Infrastruktur aufgebaut. Dank vieler helfender Hände und den beteiligten Organisationen können wir sehr flexibel auf die Gegebenheiten reagieren“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) anlässlich des Koordinierungsgespräches am Dienstag.

Salzburger hilft zusammen

Nach wie vor sei die Hilfsbereitschaft im Bundesland für die Vertrieben aus der Ukraine sehr groß. „Der Zusammenhalt in Salzburg ist beeindruckend. Behörden, Einsatz- und Hilfsorganisationen und natürlich die Zivilgesellschaft. Jeder und jede packt an und hilft mit, auch nach bald vier Monaten“, schildert Reinhold Mayer, der Vertriebenenkoordinator des Landes, die aktuelle Situation.

37 Tonnen Hilfsgüter für Ukraine

Salzburg leistet aber nicht nur vor Ort Hilfe für die Vertriebenen. Auch in der Ukraine selbst wird die Bevölkerung unterstützt. Vergangenen Dienstag ist der vierte Hilfstransport mit 37 Tonnen Gütern in Richtung Ukraine gefahren. „Das Land unterstützte diesen Transport mit 50.000 Euro, auch die Stadt, der Feuerwehrverband und der Gemeindeverband beteiligen sich daran. Mit den bisherigen vier Lieferungen haben Hilfsgüter im Wert von mehr als 410.000 Euro unser Bundesland in Richtung Ukraine verlassen“, so Reinhold Mayer.

Eckpunkte zu den Ukraine-Vertriebenen

  • Derzeit rund 3.300 Vertriebene in Salzburg (davon rund 800 Kinder)
  • Rund 2.000 Personen in der Grundversorgung davon rund 690 im Flachgau, rund 420 in der Stadt Salzburg, rund 290 im Tennengau, rund 280 im Pinzgau, rund 185 im Lungau, rund 150 im Pongau
  • 236 Beschäftigungsbewilligungen, 187 beantragte Bewilligungen
  • Rund 540 Kinder in den Schulen

Beratungen über Flüchtlings-Themen

Heute Nachmittag fand unter der Leitung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer ein Koordinierungs-Gespräch zur aktuellen Situation der Vertriebenen statt. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) sowie die Landesrätinnen Andrea Klambauer (NEOS) und Daniela Gutschi (ÖVP), Vertriebenenkoordinator Reinhold Mayer, Hilfs- und Einsatzorganisationen sowie die Vertreter der Abteilungen des Landes stimmten sich über aktuelle Lage und mögliche Entwicklungen ab.

2.000 Ukrainer:innen in Grundversorgung

Im Moment sind rund 2.000 Personen aus der Ukraine in der Grundversorgung, rund 290 zusätzliche Anträge sind derzeit noch in Bearbeitung. „Hier wurde das Personal verstärkt, damit das rasch erledigt werden kann“, so Schellhorn. „Derzeit können wir alle schutzsuchenden Personen mit privaten oder organisierten Quartiersplätzen unterstützen. Hier hat vor allem die Caritas in den vergangenen Wochen eine Vielzahl an privaten Plätzen organisiert und vermittelt. Gleichzeitig haben Organisationen wie Rotes Kreuz, Samariterbund, Hilfswerk oder Jugend am Werk, aber auch beispielsweise der Regionalverband Oberpinzgau rasch neue organisierte Quartiersplätze geschaffen.“

Viele Freiwillige engagieren sich

Dass Salzburg zusammen hilft und das auf vielen Ebenen, das sieht auch Landesrätin Andrea Klambauer tagtäglich. „Das Freiwilligenzentrum funktioniert hervorragend. Es gibt sehr viele, die sich engagieren und alles tun, damit sich die vom Krieg Vertriebenen, in Salzburg gut einfinden, unterstützen dort, wo es nötig ist, sehr regional und individuell“, so die Landesrätin. Auch die Kinderbetreuung sowie die Deutschkurse für die Erwachsenden funktionieren laut Klambauer durchwegs gut.

Kinder und Jugendliche in Schulen integriert

„540 Kinder und Jugendliche besuchen bereits die Schule und werden gut integriert. Es gibt Deutschförderklassen und spezielle Unterstützung, je nach Bedarf. Die jungen Ukrainer lernen unglaublich schnell Deutsch. Und einige Kinder werden sogar noch aus der Ukraine via Distance Learning unterrichtet“, fasst Landesrätin Daniela Gutschi zusammen. In Puch startet zum Beispiel nächste Woche eine Klasse in der Fachhochschule, „für das Lehrpersonal ist gesorgt“, so Gutschi. Die Sommerschule sei in Vorbereitung und alle Lehrpersonen sehr engagiert.

Rund 420 Beschäftigungsbewilligungen

Die Integration der Vertriebenen in den Arbeitsmarkt schreitet ebenfalls voran. „236 Beschäftigungsbewilligungen sind im Moment ausgestellt, weitere 187 sind beantragt. Bald arbeiten somit über 420 Ukrainerinnen und Ukrainer im Bundesland. Das sind rund 20 Prozent der vertriebenen Erwachsenen Bevölkerung in Salzburg“, so Reinhold Mayer.

(Quelle: salzburg24)

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