Die Corona-Krise hat die Zahlungsgewohnheiten der heimischen Bevölkerung nur geringfügig verändert. Seit Ausbruch der Pandemie greifen zwar immer mehr Menschen zu Karte & Co., laut einer Umfrage gaben jedoch 57 Prozent an, beim Einkaufen und Bezahlen von Dienstleistungen weiterhin Cash zu verwenden. Im Jahr 2018 gaben dies noch 61 Prozent der Befragten an. Zum Vergleich, in Europa liegt dieser Wert aktuell bei 36 Prozent, im Jahr 2018 waren es noch 43 Prozent. Auch unsere deutschen Nachbarn sind Bargeld-Fans, hier gaben 56 Prozent an, weiterhin vor allem Cash zu verwenden.
Schweden will Bargeld abschaffen
Ganz anders sieht man Bargeld in Schweden. Hier gaben bei einer Befragung im August und September nur noch 15 Prozent Bargeld als liebstes Zahlungsmittel an. Das skandinavische Land überlegt derzeit, Bargeld bis 2023 gänzlich abzuschaffen. Ähnlich stellt sich die Situation in den Niederlanden und Frankreich dar, wo etwa nur noch jeder Fünfte Scheine und Münzen bevorzugt.
Bargeld in Salzburg auf dem Rückzug
Auch in Salzburg scheint das Bargeld immer weiter zurückgedrängt zu werden. Für Wirbel sorgte zuletzt etwa der Gastronom Heiner Raschhofer, der in seinen Restaurants nur noch "Cashless Payment" akzeptiert. Einen ähnlichen Schritt setzte bereits im Sommer des Vorjahres auch die Salzburger Red-Bull-Arena. Hier werden nur noch Zahlungen per Handy oder Karte akzeptiert.
EU überlegt Abschaffung von Kleinstgeld
Der Umgang mit Bargeld wird auch im Euro-Raum immer wieder überdacht. So endete im April 2019 die Ausgabe der 500-Euro-Scheine. Überlegt wird nach wie vor, die 1- und 2-Cent-Münzen abzuschaffen. Diese dürften uns aber noch etwas länger erhalten bleiben, die EU-Kommission kündigte an, einen Gesetzesvorschlag für eine EU-weite Abschaffung des Kleinstgeldes frühestens Ende 2021 vorzulegen.
Elektronisches Bezahlsystem für EU
Weitere Pläne der EU-Kommission sehen vor, dass Kunden künftig online und im Handel mit einem einheitlichen System elektronisch bezahlen können. Die Kommission beklagt, dass der europäische Markt bislang zerstückelt sei. Bis Ende 2021 soll nun ein "Instant-Payment"-System geschaffen werden, das einheitliche Regeln, Standards und die entsprechende Infrastruktur bietet.
Bargeld bleibt in Österreich erhalten
Anders als in Schweden dürfte eine etwaige Abschaffung von Münzen und Scheinen hierzulande allerdings nicht so rasch eintreten. Im Vorjahr etwa setzte sich die FPÖ dafür ein, Bargeld in der Verfassung zu verankern. Dies scheiterte jedoch im September 2019. In der Vergangenheit hatte sich auch die Oesterreichische Nationalbank strikt gegen die Abschaffung von Bargeld ausgesprochen.
(Quelle: salzburg24)