Non-Food-Discounter wie Action, Tedi und Co bieten ein riesiges Sortiment zu äußerst geringen Preisen an. Stifte, T-Shirts, Duftkerzen, Batterien, Hausschuhe: Diese und andere Artikel bewirbt etwa der Discounter Action in seinen aktuellen Angeboten. Nichts Spektakuläres, eher viel Gewöhnliches - damit ist das auch in Österreich aktive niederländische Unternehmen jedoch ziemlich erfolgreich. „In diesen Läden bekommt man quasi alles. Der Einkaufswagen wird voll, die Rechnung bleibt aber überschaubar“, so Konsumentenschützerin Bettina Pichler von der Salzburger Arbeiterkammer am Freitag gegenüber SALZBURG24.
Depot in Insolvenz, Rückgang bei Tchibo
Den Billig-Boom bekommen auch etwas teurere Konkurrenten zu spüren. So meldete etwa die Deko-Kette Depot im Juli dieses Jahres Insolvenz an, auch Tchibo beklagte kürzlich eine sinkende Nachfrage bei Gebrauchsartikeln.
Zählt wirklich nur der Preis?
Als Hauptargument in Billig-Läden zu kaufen, sieht Pichler vorrangig die Preise. Gerade Deko oder Handarbeitsbedarf sei in Spezialgeschäften eher teuer. Qualität sei für die Kaufentscheidung bei vielen Artikeln nachrangig. „Eine Kerze ist erstmal eine Kerze, egal ob vom Discounter oder einem anderen Geschäft“, so Pichler. Brenndauer, Inhaltsstoffe oder Herstellungsbedingungen seien für viele bei der Kaufentscheidung nicht relevant oder nicht mehr.
Die anhaltende Teuerung lasse andere Faktoren oft in den Hintergrund treten. Wenn das monatliche Einkommen nur knapp für die Fixkosten reicht, bleibt eben für sogenannte Wohlfühlprodukte, wie es Deko und Co nun mal sind, nicht mehr viel übrig. Dann heißt es entweder billig kaufen oder gar nicht.
Anders ist dies bei Hofläden, lokalen Handwerksmärkten oder kleineren Manufakturen. Der Preis spielt keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Hier gilt die Devise, lieber weniger, dafür mehr Qualität und Langlebigkeit. Dort zu kaufen, sei eine bewusste Entscheidung, die nicht jeder treffen könne, so Pichler.
Konsumentenschützerin warnt vor Temu und Shein
Was die grundsätzliche Qualität bei den Discount-Ketten betrifft, dazu konnte die Konsumentenschützerin keine Angaben machen. Jedenfalls gäbe es zu Action, Tedi oder auch Nkd und Kik kaum Anfragen oder Beschwerden von Salzburgerinnen und Salzburgern.
Anders sehe dies bei den Billiganbietern aus China – Temu und Shein – aus. Hier würden Anreize geschaffen und die Leute ließen sich blenden. Das böse Erwachen käme meist erst beim Auspacken der Ware daheim, eine Rückgabe ist nur selten bis gar nicht möglich. Sie rät vom Kauf bei entsprechenden Portalen grundsätzlich ab.
(Quelle: salzburg24)