Salzburg ist seit Juni inklusive Klub-WM in sechs von sieben (Pflicht-) Spielen ungeschlagen geblieben. Die einzige Niederlage gab es gegen Real Madrid (0:3). Der Traum von der siebenten Champions-League-Teilnahme in Folge lebt, das Minimalziel Europa League wurde bereits erreicht. "Das eine haben wir, darauf ruhen wir uns nicht aus. Und das andere wollen wir erreichen. Wir haben relativ viel zu gewinnen", hielt Trainer Thomas Letsch fest.
Dennoch keimt bei den Fans so früh in der Saison von außen so etwas wie Unzufriedenheit auf. Das nutzte Publikumsliebling Alexander Schlager am Dienstag bei der Pressekonferenz vor dem Qualifikationsspiel in Runde drei gegen Club Brügge für eine emotionale Rede.
Alexander Schlager: "Das geht nicht von heute auf morgen"
"Die Art und Weise, wie wir performen wollen, lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen. Es wird eine Weile dauern, bis alles perfekt läuft. Das ist eine Entwicklung, wie überall im Leben. Wir wollen uns jetzt eine gute Basis schaffen, mit einem guten Miteinander und einer guten Atmosphäre in der Mannschaft – und dann unseren Fußball festigen", sagte der Stammtormann auf SALZBURG24-Nachfrage.
Coach Letsch gab zu bedenken, dass erst wenige Spiele ausgetragen wurden, um bereits ein Urteil zu fällen. Das Last-Minute-2:2 gegen den Aufsteiger aus Ried betitelte er sogar als "beste Saisonleistung".
Der Plan, wie man die Fans wieder ins Stadion locken will, klingt plausibel: Mutig spielen, viele Balleroberungen verbuchen und versuchen, schnell zu einem Torabschluss zu kommen. Das wird der zweifache Vizemeister heute auch gegen Club Brügge brauchen.
Mit einem Heimsieg könnten sich die Mozartstädter eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Belgien schaffen. "Eine gute Ausgangsposition muss nicht zwangsläufig ein Kantersieg sein, sie kann auch ein knapper Heimsieg sein", meinte Letsch.
Den Gegner schoben Salzburgs Verantwortliche sanft in die Favoritenrolle. "Ich habe gelesen, dass Brügge Favorit ist. Lassen wir das so stehen", sagte Letsch, nachdem sich Sportchef Rouven Schröder ähnlich geäußert hatte. "Es ist Champions-League-Qualifikation. Wir spielen gegen eine europäische Spitzenmannschaft, die jahrelang in der Champions League vertreten war. Aber da zählen wir auch dazu. Ich glaube schon, dass es ein Duell auf Augenhöhe wird", sagte der Übungsleiter.
Rund 11.000 Salzburg-Fans bei CL-Quali
Trotz der Rückkehr der Sommertemperaturen wird der berühmte zwölfte Mann eher kein Faktor sein. Dienstagmittag waren für die Partie trotz wieder höherer Temperaturen nur als 11.000 Tickets verkauft. Vergangene Liga-Saison kamen bei 16 Heimspielen im Schnitt rund 9.200 Fans in die Red-Bull-Arena. Im April veranstaltete der Klub ein Treffen mit den Dauerkartenbesitzer:innen und lud 500 von ihnen zum Training inklusive eines gemeinsamen Essens ein.
Das Stadion in Wals-Siezenheim (Flachgau) war zuletzt im November 2023 beim Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand mit über 30.000 Fans ausverkauft. "Wir wollen wieder eine Euphorie bei den Leuten entfachen, für Spektakel sorgen und sie wieder ins Stadion holen", fügte Schlager hinzu.
Ob ihnen das gelingen wird, werden die kommenden Heimspiele zeigen.
(Quelle: salzburg24)