Nach langer Zeit mal wieder ein überzeugender Auftritt: Red Bull Salzburg hat in der 20. Runde der Fußball-Bundesliga den höchsten Pflichtspielsieg in der Trainer-Ära von Gerhard Struber (seit August 2023) eingefahren. Am Samstag schoss der zuletzt stark kritisierte Titelverteidiger den Letzten Austria Lustenau mit 7:0 aus dem eigenen Stadion und baute den Vorsprung an der Tabellenspitze auf Sturm Graz, zumindest vorübergehend auf fünf Punkte aus.
Lustenau für Salzburg nur Punktelieferant
Lustenau bleibt Lieblingsgegner der Bullen. Es war der achte Zu-Null-Sieg in Serie gegen die Vorarlberger. Seit deren Wiederaufstieg gab es ein 6:0, zwei 4:0 und nun den höchsten Saisonsieg. Die Treffer vor 8.891 Zuschauern erzielten der starke Fernando im Doppelpack (4., 32.), Maurits Kjaergaard (18.), Oscar Gloukh (54.) und Karim Konate (72.). Dazu kamen Eigentore von Matheus Lins (13.) und Matthias Maak (88.). Für Fernando waren es die ersten Ligatore seit mehr als einem Jahr. Im Februar 2023 hatte der lange verletzte Brasilianer gegen die Lustenauer ebenfalls zweimal getroffen.
Gerhard Struber mit Systemänderung gegen Lustenau
Salzburg-Trainer Gerhard Struber kehrte nach der jüngsten Durststrecke zum gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute zurück. In den drei Pflichtspielen nach der Winterpause, darunter zwei 1:1 in der Liga, hatte er auf eine Dreierabwehr gesetzt. Lucas Gourna-Douath rückte im defensiven Mittelfeld statt Mamady Diambou ins Team. Links in der Abwehr gab Aleksa Terzic sein Startelf-Comeback, rechts hinten half der gelernte Innenverteidiger Flavius Daniliuc aus. "Das haben wir so gemacht, weil wir mittlerweile wieder mehr Alternativen haben", sagte Struber nach der Partie.
Schon nach drei Minuten brach Luka Sucic durch die Ländle-Mauer hindurch und servierte Bullen-Angreifer Fernando den Ball, der aus gut fünf Metern abschloss. Einen Fernando-Kopfball parierte Lustenau-Goalie Domenik Schierl wenig später, ein weiterer von seinem Sturmkollegen Petar Ratkov klatschte an die rechte Stange (10.).
Bullen mit "ungewohnter" Spielfreude
Die Salzburger kombinierten sich immer wieder ungehindert durch. So auch beim 2:0, als Lins einen Querpass von Terzic über die eigene Linie drückte. Die Defensive der Vorarlberger wirkte völlig überfordert und zeigte kaum Gegenwehr. Kjaergaard traf nach einem Doppelpass mit Gloukh, wenig später scheiterte der Däne an Schierl (25.).
Vor dem zweiten Fernando-Tor lief der Ball über ein halbes Dutzend Stationen, letztlich servierte ihm Ratkov, der vor der Partie fraglich war, den Ball. "Die Schwächen, die uns da teils hereingeredet wurden, haben wir im Trainerteam sehr sachlich und locker aufgenommen. Was wir heute gesehen haben, gibt uns Zuversicht für die Zukunft", reagierte der Cheftrainer auf die Kritik der letzten Wochen.
Denn seine Mannschaft nahm auch nach dem vierten Treffer kein Tempo aus der Partie. Gloukh ließ alleine vor Schierl noch die Großchance auf das 5:0 aus (39.). Nach Seitenwechsel machte es der Israeli besser und schlug nach Kopfball-Vorlage von Sucic zu. Salzburg hätte die Führung noch höher ausfallen lassen können, zeigte sich offensiv dann aber oft zu verspielt.
Karim Konate knipst nach Einwechslung
Afrika-Cup-Sieger Konate traf nach Pass des ebenfalls eingewechselten Koita zwischen die Beine von Schierl. Für den Schlusspunkt sorgte Koita selbst, dessen Schuss Maak unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. Salzburg bejubelte den höchsten Liga-Sieg seit 2019.
Ob der Knoten bei den Bullen tatsächlich aufgegangen ist, dürften die nächsten Partien zeigen. Kommende Woche gastiert Klagenfurt, dann kommt der Härtetest beim LASK.
Bundesliga LIVE: RB Salzburg gegen Lustenau
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(Quelle: salzburg24)