Mit stotternden Motoren haben die zwei punktegleichen Topteams der heimischen Fußball-Bundesliga am Samstag ihre Siege eingefahren. Sturm Graz schickte Schlusslicht Austria Lustenau trotz matter erster Hälfte mit 2:0 nach Hause, noch härter zu kämpfen hatte Serienmeister Salzburg beim 3:2 im Hit der 15. Runde gegen Hartberg. "Es war ein hartes Stück Arbeit", gestand Tormann Alexander Schlager wenige Tage vor dem Champions-League-Gastspiel bei Real Sociedad.
Salzburger Personal-Not verschärft sich
Drei Tage vor dem Königsklassen-Auftritt im Baskenland konnte er dem Auftritt freilich auch Positives abgewinnen. "Wir sind durch Verletzungen und Krankheiten durchgeschüttelt worden, aber der Kader hat die Qualität, dies zu kompensieren. Für die Jungs war es eine Chance, unter schwierigen Bedingungen gegen ein Spitzenteam liefern zu können. In der Hartberger Mannschaft steckt extrem viel Qualität drinnen", stellte Struber fest. "Unterm Strich hat sie richtig Mentalität gezeigt, es war ein hart erwirtschafteter Sieg."
Die Aufgabe der Bullen war freilich schon von Haus aus keine leichte. Der Tabellenvierte aus Hartberg kam mit viel Selbstvertrauen, guten Resultaten und einer ausgeprägten Neigung zum gepflegten Spiel nach Wals-Siezenheim. Erst Anfang November Oktober war man Salzburg im Cup-Achelfinale erst im Elferschießen unterlegen.
Bullen suchen dominantes Spiel
Die Gastgeber hingegen suchten in den vergangenen Wochen vergeblich nach ihrer gewohnten Dominanz am Feld und hatten zudem fast ein Dutzend verletzte und erkrankte Spieler vorzugeben. Die Personal-Not in der Abwehr verschärfte sich mit der Auswechslung von Leandro Morgalla weiter. Der Abwehrmann verletzte sich und könnte für die Königsklasse ausfallen. Indes steht die Rückkehr von Andreas Ulmer bevor. Der Routinier wird am Montag in das Mannschaftstraining einsteigen und ist eine Option für die Champions League.
In der Länderspielpause erwies sich das Training aufgrund der internationalen Verpflichtungen zahlreicher Kicker als schwierige Angelegenheit.
Struber: "Offensiv brauchen wir mehr Power"
Und so holperte eine vor allem in der Defensive stark veränderte Salzburger Elf durch die 90 Minuten. Nur selten fand man die Lücke in der kompakten TSV-Defensive, die Steirer agierten im Umschaltspiel hellwach und setzten die Hausherren auch in ihren Ballbesitzphasen immer wieder unter Druck. Dass die Steirer nach der frühen Führung durch Ibane Bowat (11.) nicht noch vor der Pause auf 2:0 stellten, schmeichelte dem Meister durchaus. "Wir haben es in der ersten Hälfte vergeigt", weinte Hartberg-Coach Markus Schopp den vergebenen Möglichkeiten nach.
Petar Ratkov glich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte prompt aus, Oscar Gloukh (46.) drehte die Partie sogar. Doch auch mit der Führung im Rücken konnte Salzburg den Gegner nicht richtig beherrschen. Nach dem 2:2 durch Ousmane Diakite (58.) benötigte es den Köpfler von Dorgeles Nene kurz vor dem Ende (85.), um doch noch einen Dreier einzufahren. "Offensiv muss die Mannschaft wieder mehr Power entwickeln", stellte Trainer Gerhard Struber klar. "Es sei im Moment auch nicht leicht, das Momentum stabil zu halten. Es wäre wichtig, wieder mehr Selbstverständnis reinzubekommen."
Wollen die Salzburger gegen Real Sociedad in der Champions League bestehen, wird es am Mittwoch eine große Leistungssteigerung brauchen.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)