Vor knapp einem Monat kam es beim Serie-A-Duell zwischen Udinese Calcio und Venedig zu schweren Fan-Ausschreitungen. Unter anderem wurde ein Fan-Zug der Venezianer gestoppt und Bahngleise in Brand gesetzt. Mit dabei waren auch sechs Personen, die es mit Austria Salzburg halten.
Austria-Mitglied von Stadionverboten betroffen
"Wir werden mit aller Härte vorgehen", stellte Präsident Claus Salzmann kurz nach Bekanntwerden der Vorfälle klar und setzte sein Vorhaben als Klubchef auch durch, wie er am Montag im Gespräch mit SALZBURG24 bestätigte. "Wir haben gegen alle sechs Personen Stadionverbote ausgesprochen", so Salzmann, der damit auch seinen Fanbeauftragten in die Pflicht nahm.
Bei den sechs Personen soll es sich um fünf auswärtige Fans und ein Vereinsmitglied handeln, bestätigte der Pinzgauer. Die Dauer der Sperren ist nicht bekannt.
Claus Salzmann: "Verabscheue kriminelles Fan-Potenzial"
Die Vorfälle in Udine gingen dem Präsidenten in den letzten Wochen und Tagen nahe. Immerhin hätten Berichte über solche "Schwachköpfe", wie er die Beteiligten selbst nennt, negativen Einfluss auf den Klub. "Mich beschäftigt das, denn ich verabscheue kriminelles Fan-Potenzial und das war hier zweifellos gegeben. Außerdem muss man sich vorstellen, was das für den Verein und unsere Sponsoren bedeutet", schimpfte der Saalfeldener (Pinzgau). Und: "Das ist mir gegenüber auch nicht fair, wenn ich sage, dass ich so etwas nicht sehen will und es trotzdem passiert."
Besonders in Wochen wie diesen tun der Austria derartige Vorfälle alles andere als gut. Gerade mit Hinblick auf eine mögliche Zweitliga-Lizenz. Denn am kommenden Donnerstag stehen letzte Rundgänge am Stadion an, das in den vergangenen Monaten vom Fan-Kollektiv auf Vordermann und zweitligareif gemacht wurde. Lediglich die Nachtruhe (ab 22 Uhr) bereitet Salzmann derzeit noch Sorgen. "Die Bundesliga verlangt, dass wir das Flutlicht bis 23 Uhr einschalten dürfen. Das wird derzeit noch geprüft. Wenn die Liga das verlangt und wir es nicht dürfen, sind wir machtlos. Wir für uns können nur sagen, dass wir alles getan und erledigt haben, was in unserer Macht steht", ist der Präsident überzeugt und zeigt auch in Richtung der Gegenstimmen eine klare Haltung. "Es ist immer einfacher, gegen etwas zu sein, als dafür."
Alles zum Salzburger Fußball-Unterhaus
Am Donnerstagnachmittag wolle man sich im Viola-Lager entscheiden, ob man die Lizenz für die zweite Bundesliga am 3. März abgibt oder nicht. Im Falle einer Abgabe bräuchten die Maxglaner dann nur mehr die sportliche Qualifizierung. Dort rangieren die Violetten nach der Herbstsaison mit 40 Punkten im Gleichschritt mit Westliga-Leader Imst.
(Quelle: salzburg24)