"Wir steigen wieder auf, olé, olé", schallte es durch das Fußballstadion im Salzburger Stadtteil Maxglan. Auslöser war der 3:1-Sieg der Violetten in der 18. Runde der Regionalliga West gegen den SC Schwaz. Der Tabellenführer hielt dem Druck stand und verteidigte die Tabellenführung. Die sportliche Richtung stimmt, denn nach der müden 1:3-Niederlage gegen die SPG Silz/Mötz folgte die richtige Reaktion. Johannes Zottl (30.), Yannic Fötschl (54.) und René Zia (59.) sowie Michael Knoflach (38.) trafen beim zwölften Saisonsieg der Städter.
Dahinter verlor der FC Pinzgau Saalfelden durch ein 3:3 in Imst die Verfolgerrolle an die Hohenemser, die zu Hause Bischofshofen mit 1:0 besiegten. Aus Salzburger Sicht konnte neben der Austria nur Wals-Grünau (2:0 beim Vorletzten Rankweil) einen Sieg einfahren. St. Johann verlor zu Hause gegen Silz/Mölz mit 2:4.
Austria Salzburgs Stand bei Lizenzabgabe
Die Verantwortlichen der Salzburger Austria hatten vor dem Heimauftakt im neuen Jahr hinter den Kulissen viel Vorarbeit geleistet. Der Klub wurde schuldenfrei und die Lizenzunterlagen für die 2. Liga wurden fristgerecht abgegeben. In der ewigen Stadionfrage scheint Präsident Claus Salzmann gemeinsam mit der Stadtpolitik eine dauerhafte Lösung gefunden zu haben. Eine neun Meter hohe Lärmschutzwand rund um die angrenzenden Flächen soll den Abriss der Fantribüne und der Flutlichtanlage verhindern.
Doch das sind nicht die einzigen Baustellen, die Obmann David Rettenbacher und das Vorstandsteam zu bewältigen haben. "Die Bundesliga ist auf uns zugekommen und hat uns die Rückmeldung gegeben, dass wir in der ersten Instanz drei Punkte nachreichen können. Das war 2015 nicht der Fall. Die Chance lebt", erklärte Rettenbacher gegenüber SALZBURG24.
Konkret gehe es um die Veranstaltungsgenehmigung am Standort Maxglan, den Nachweis, dass der Amateurverein Mitglied des Salzburger Fußballverbandes ist und eine aktuelle Mitarbeiterliste. "Diese Dinge werden wir in den nächsten zehn Tagen in das Online-Portal einpflegen. Dazu kommen noch ein paar Kleinigkeiten, die uns aber kein Kopfzerbrechen bereiten sollten".
Top-Leistungen ebnen Weg für Profi-Fußball
Mit der Tabellenführung und den gezeigten Leistungen hat sich der Salzburger Westligist in eine komfortable Position gebracht, um die Rückkehr in den Profi-Fußball zum Dauerthema zu machen. Das war auch im ersten Pflichtspiel des Jahres vor heimischem Publikum am Samstag zu spüren. Damit der Kraftakt des Vorstandes nicht umsonst war und der bezahlte Fußball Realität wird, muss das Team von Trainer Christian Schaider jetzt Woche für Woche nachlegen. "Heute haben die spielerischen Elemente gestimmt und die Mannschaft hat gegen ein Regionalliga-Urgestein verdient gewonnen", resümierte Schaider.
Mit dem 3:1-Erfolg gegen die Tiroler rückt sportlich der Traum vom Profifußball immer näher. Auffallend: Die drei Tore der Hausherren, die erneut in einer 4-3-3-Formation aufliefen, könnten unterschiedlicher kaum sein – die Austria bewies Unberechenbarkeit. Gavrilo Fonjga leitete mit einem Außenristpass auf Fötschl, der sich mit einer Körpertäuschung im Strafraum durchsetzte und Torschütze Johannes Zottl ideal bediente, die Führung mustergültig ein (30.).
Schwaz schlug nur acht Minuten später zurück: Nach einem Freistoß an die Kreuzeckstange staubte Michael Knoflach zum 1:1-Ausgleich ab. Austria-Goalie Manuel Kalman, der im letzten Duell noch verletzt ausgewechselt werden musste, meldete sich überraschend fit und war beim Gegentreffer chancenlos. Doch die Violetten schlugen zurück: Yannic Fötschl (54.) vollendete den schönsten Spielzug der Partie zur 2:1-Führung, als er einen Steilpass ideal annahm und souverän ins linke Eck verwandelte.
Den Schlusspunkt zum 3:1 setzte Taktgeber René Zia (59.). Die Schaltzentrale im Zentrum verwertete eine Kopfballvorlage von Stephan Dorfmayr und brachte die nach Vereinsangaben 1.320 Fans zum Toben. "Die Laufwege haben wieder super gepasst. Wir konnten heute unsere Stärken, die uns auch im Herbst ausgezeichnet haben, wieder auf den Platz bringen", sagte Schaider.
Schwaighofer: "Nach Budgetkürzungen erhöht Aufstiegsfrage den Druck"
Beim Leader ist der Aufstieg allgegenwärtig und lässt auch die Spieler nicht kalt. "Freilich spürt man den Druck und die hohe Erwartungshaltung. Das Budget wurde um 25 Prozent verkürzt und wir als Spieler haben auch auf einiges verzichtet. Ein halbes Jahr später heißt es, dass wir um den Aufstieg mitspielen. Es herrscht schon ein anderer Druck, aber das sind wir bei der Austria gewohnt", sagte Alexander Schwaighofer im S24-Video (siehe unten).
Schaider betonte immer wieder, dass sie gut beraten wären, wenn "die Mannschaft bei sich bleibt. Immer wieder hoch loben, wenn es läuft oder selber draufhauen, wenn es nicht klappt, tut uns nicht gut. Die Mannschaft hat es sich durch Leistungen verdient, dass der Aufstieg Thema ist und bleibt."
Austria Salzburg plant zweigleisig
Auch wenn es sportlich und lizenztechnisch noch ein weiter Weg ist: Die Salzburger Austria plant zweigleisig. "Das muss man in unserer Situation auch machen. Wir reden zuerst offen und ehrlich mit unseren Spielern, haben ihnen aber auch gesagt, dass im Falle des Aufstiegs andere Spieler kommen müssen", so Schaider.
Eine Lizenzentscheidung des Bundesliga-Senats 5 in erster Instanz ist bis spätestens 12. April zu erwarten. Sollte einem Antragsteller in erster Instanz die Lizenz oder Zulassung nicht erteilt werden, kann dieser innerhalb von acht Tagen ab Zustellung der Entscheidung Protest beim Protestkomitee der Bundesliga einlegen. "Wir gehen davon aus, dass wir in die zweite Instanz gehen müssen." Der violette Traum lebt, die Hoffnung auf den Profi-Fußball ist da.
Regionalliga-West: 18. Runde
- St. Johann - Silz/Mötz 2:4 (0:2)
- Altach II - Reichenau 0:1 (0:1)
- Rankweil - Wals-Grünau 0:2 (0:1)
- Imst - Saalfelden 3:3 (2:1)
- Austria Salzburg - Schwaz 3:1 (1:1)
- Hohenems - Bischofshofen 1:0 (1:0)
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)