Die Kurve des SC Golling zeigt weiter nach oben: Zum vierten Mal in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Sanel Moric ungeschlagen. In einem dramatischen Spiel der 11. Runde trennten sich die Tennengauer mit einem 3:3-Unentschieden von Anif. Golling ging zweimal in Führung, doch die Gäste glichen in den Schlussminuten in Überzahl aus und brachten Golling damit um einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Siezenheim gelang ein weiterer Befreiungsschlag, während Thalgau ein Unentschieden rettete.
Golling konnte in den letzten drei Runden der Salzburger Liga viel Selbstvertrauen tanken. Auch ohne die beiden Leistungsträger Florian Dygruber und Sebastian Voglmaier zeigte sich der zuletzt strauchelnde Nachzügler stark verbessert.
Doppelführung und Elfmeter-Drama
Das Spiel begann turbulent. Gollings Torhüter Silvano Pilotto hielt in der ersten Halbzeit einen Elfmeter von Anifs Amir Hadzic, der die Gäste in Führung hätte bringen können. Stattdessen schlugen die Gollinger zurück: Mika-Sven Sandmayr und Fabian Brückler sorgten kurz vor und nach der Pause für die Führung. "Wir hätten in der ersten Halbzeit schon 2:0 oder 3:0 führen müssen", ärgerte sich Golling-Trainer Moric gegenüber SALZBURG24. Die besseren Nerven vom Punkt hatte Patrick Sparber, der einen Elfmeter zum Anschlusstreffer für Anif verwandelte.
Doch trotz der zweimaligen Führung gab Golling das Spiel aus der Hand. In den Schlussminuten offenbarten sich Schwächen in der Defensive, vor allem nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Linksverteidiger Robin Hujberts. "Er hat uns gefehlt und wir haben gemerkt, dass es ohne ihn viel schwieriger wird", erklärte Moric. "Wir haben 85 Minuten sehr gut gespielt, aber in den letzten fünf bis zehn Minuten einfach die Kontrolle verloren", so der Gollinger Trainer.
Junge Golling-Spieler in der Lernphase
Besonders bitter für Golling war der Ausgleich in der Schlussphase. Nach einem vermeintlichen Abseitstor und einer umstrittenen gelb-roten Karte für Gollings Jure Glavas kamen die Anifer durch einen Doppelschlag von Hadzic und Sparber zum 3:3-Endstand. "Das darf uns nicht passieren", sagte Moric frustriert. "Aber es ist eine junge Mannschaft und solche Spiele gehören zum Lernprozess dazu."
In der elften Runde der Salzburger Liga tat Tabellenführer Seekirchen wieder einmal das, was Seekirchen in den letzten Wochen am liebsten tat. Diesmal traf es Aufsteiger Neumarkt, der beim noch …
Trotz der ärgerlichen Niederlage blickt Moric positiv in die Zukunft. Seit dem 22. September ist seine Mannschaft ungeschlagen, darunter ein 1:0-Auswärtssieg gegen Aufsteiger Neumarkt und ein 2:1-Erfolg in Bürmoos. "Wir haben uns Schritt für Schritt nach oben gekämpft", betont er.
Im Aufwind dank Silvano Pilotto
Vor allem Tormann Silvano Pilotto, den der Trainer als "Game Changer" bezeichnet, hat großen Anteil am Aufschwung. "Ein starker Goalie ist die halbe Miete", sagt Moric.
Trotz Verletzungssorgen und vergebenen Chancen bleibt Golling auf Kurs. Mit neun Punkten aus elf Spielen befindet sich die Mannschaft weiterhin im Abstiegskampf. "Wir hätten heute mit einem Sieg etwas mehr Ruhe gehabt, aber ich bin mit dem Spiel der Mannschaft zufrieden." Wenn sein Team "die kleinen Fehler minimiert", könne es mit jedem mithalten, so der Trainer nach den verpassten "Big points".
Vor allem die Rückkehr von Dygruber und Voglmaier wäre ein großer Vorteil. Beide befinden sich bereits wieder im Training, doch Moric bleibt vorsichtig: "Es könnte sein, dass sie im Herbst wieder zum Einsatz kommen, aber wir wollen kein Risiko eingehen."
Starke fünf Wochen von Siezenheim
Ebenfalls im Aufwärtstrend befindet sich Siezenheim. In nur fünf Wochen kletterte die Mannschaft vom vorletzten auf den sechsten Platz. Mit dem 2:1-Heimsieg am Sonntag gegen Bürmoos ist die Mannschaft von Trainer Peter Urbanek seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Diese Erfolgsserie zeigt, dass man dort angekommen ist, wo man sich das vor der Saison vorgenommen hatte.
In der hart umkämpften Partie am Sonntag sorgten Patrick Mayer und Daniel Jezercic für die entscheidenden Treffer. Mayer traf mit einem sehenswerten Schuss aus 18 Metern ins Kreuzeck, Jezercic sorgte nach einem von Lazar Ugrinovic verschossenen Elfmeter für die erneute Führung. Trotz mehrerer Ausgleichschancen der Gäste blieb Siezenheim hartnäckig.
Die Platzverhältnisse erschwerten das Spiel, doch die Mannschaft zeigte eine engagierte Leistung und erkämpfte sich den Sieg. Trainer Urbanek, der während des Spiels wegen Schiedsrichterkritik mit Gelb-Rot aus der Coachingzone verbannt wurde, musste auf einige Stammspieler verzichten. Dennoch gelang es der Mannschaft, die Ausfälle durch ihre gute Form und den Rückenwind der letzten Spiele zu kompensieren und den knappen Sieg einzufahren.
Mario Kreuzer rettet Thalgaus Remis gegen Straßwalchen
Nach Golling und Anif trennten sich am Sonntag auch Thalgau und Straßwalchen in einem spannenden Duell 3:3 unentschieden. In der ersten Halbzeit dominierten die Hausherren das Geschehen, mussten aber mit einer stark dezimierten Bank auskommen, da nur 1b-Spieler zur Verfügung standen. Nach der Pause übernahmen die Gäste das Kommando, begünstigt durch einen Dreifachwechsel, der frischen Schwung ins Spiel brachte.
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Thalgau ging zunächst mit 2:0 in Führung, doch Straßwalchen drehte das Spiel und ging mit 3:2 in Führung. Kurz vor Schluss gelang Mario Kreuzer der späte Ausgleich für Thalgau, der die Punkteteilung besiegelte.
Eugendorf schlägt Bramberg
Eugendorf sicherte sich einen wichtigen 3:1-Sieg gegen Bramberg. Die Flachgauer, die das Spiel mit einer Ehrung ihrer ehemaligen Meisterspieler besonders gestalteten, lieferten sich einen packenden Kampf mit den Gästen. In einer hart umkämpften Partie gelang Neuzugang Timo Portenkirchner der entscheidende Treffer per Kopf, nach einer präzisen Flanke von Sasa Peric.
Durch den Sieg klettert das Team von Trainer Mario Messner auf den fünften Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter Bramberg, das zuletzt etwas an Form verlor. Die Bramberger mussten auf zwei Schlüsselspieler, David Nindl und Taner Yildirim, aufgrund von Seitenbandverletzungen verzichten, was sich in der Partie bemerkbar machte.