Ein Fußballer des Westliga-Meisters soll zumindest einem Gegner in der Herbstsaison vor dem direkten Duell eine ausführliche Spielanalyse zugespielt haben, heißt es in dem Bericht der "Salzburger Nachrichten" (SN).
Der Präsident von Austria Salzburg, Claus Salzmann, betonte am Dienstag gegenüber SALZBURG24 die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe. "Ich gehe davon aus, dass jener Spieler, der den Fehler gemacht hat, sich dazu bekennen wird. Wir haben zwar Gespräche geführt, aber die Polizei innerhalb des Klubs werde ich sicher nicht spielen. Uns liegt nicht der 100-prozentige Beweis dazu vor, dass ein Spieler als Maulwurf unterwegs ist und Spielanalysen dem Gegner zugespielt hat."
Maulwurf-Causa belastet Austria-Vorstand
Das Vereinsoberhaupt stellte klar, dass der Spieler noch am selben Tag vom Klub entfernt werden würde, sollte sich der Verdacht bestätigen. Salzmann betonte zudem, dass dieser Verdacht nicht nur den entsprechenden Spieler betrifft, sondern auch den Abnehmer der Informationen einschließt. "Dieses Thema berührt den Vorstand mehr als die Mannschaft. Erwähnt werden muss dabei, dass es auch einen Interessenten, sprich einen Abnehmer für diese Informationen geben muss – und das sehe ich genauso bedenklich." Damit rückt Salzmann einen weiteren Aspekt in den Fokus, der die Tragweite dieses Vorfalls erweitert.
Der Präsident räumte ein, dass die Untersuchung und der Umgang mit den Vorwürfen den Vorstand beschäftige. "Freilich ist es eine Belastung für den Vorstand. Aber verglichen mit den Lizenz-Themen und dem Flutlicht ist es um vier Dimensionen darunter zu betrachten. Ich hoffe, dass die Gerüchte stimmen, ansonsten wäre es Rufschädigung für den Verein."
Austria Salzburg sucht möglichen Saboteur
Austria Salzburg hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die potenziellen Informationslecks zu identifizieren und zu schließen. Einzelgespräche mit den Spielern und interne Untersuchung sind bereits im Gange. Obmann David Rettenbacher ist nach dem 1:2-Erfolg in Schwaz am Samstag extra im Mannschaftsbus zurück nach Salzburg gereist.
Die enge Zusammenarbeit mit dem violetten Videoanalysten Ilker Ugur sei nach wie vor elementar. Seine Arbeit bilde die Grundlage für die sportlichen Erfolge des Vereins – ebenso wie die Vertrauensbasis.
Alles zum Salzburger Fußball-Unterhaus
Gegenüber S24 wollten sich die Spieler am Dienstag nicht offiziell zu der brisanten Causa äußern. Doch ein Tenor herrscht vor: Einige der violetten Westliga-Kicker können sich nicht vorstellen, dass es einen Maulwurf in der Mannschaft gibt. Der Fokus liege auf dem letzten Spiel des Jahres in Kufstein, wo es gilt, den Zwei-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Imst zu halten oder im Idealfall zu minimieren.
(Quelle: salzburg24)