Ex-Trainer Raphael Laghnej sprach bei seinem Amtsantritt in Bischofshofen (BSK) von dem ambitionierten und unrealistischen Ziel Profi-Fußball. Nach nur wenigen Wochen und sogar noch vor dem Westliga-Anpfiff gab es beim BSK, der nach der Hinrunde auf dem starken vierten Platz liegt, den ersten Zoff.
Tormann-Abschied leitet Turbulenzen ein
Neuzugang Manuel Wallinger, der vom Erzrivalen TSV St. Johann kam, warf nach der Ausbootung im ÖFB-Cup vor dem Liga-Auftakt das Handtuch. Auch Tormanntrainer Pawel Kapsa verabschiedete sich kurz vor dem Start. Mit dem Aus des Tormann-Duos wurde das erste Kapitel im Theater rund um den "FC Hollywood des Salzburger Fußball-Unterhauses" eröffnet. Und es sollte beim amtierenden Landesmeister nicht das letzte sein.
"Nachdem Wallinger verletzt war, setzte das Trainerteam auf Kahrimanovic. Er war nach dem Cup-Spiel völlig unerwartet das Handtuch und hatte seine Karriere für beendet erklärt. Ich war danach noch einmal mit ihm auf einen Kaffee, aber er hat sich nicht mehr umstimmen lassen", erklärte BSK-Sportvorstand Mario Helmlinger am Montagabend gegenüber SALZBURG24.
Helmlinger dementiert Aus bei Westligisten
Die in den Vorjahren erfolgsverwöhnten Pongauer legten trotz des abgelegten Derby-Heimfluchs gegen St. Johann einen Fehlstart hin. Nach internen Meinungsverschiedenheiten kam es im zweiten Kapitel zur Trennung mit Coach Lagnhej. "So eine Situation ist immer schwierig. Man hat sich darauf geeinigt, dass man nicht mehr zusammenarbeitet. Die Gründe dafür sind Interna." Bischofshofen hat nach den Turbulenzen keine größeren Schäden davongetragen. Mit Interimstrainer Adonis Spica, der auch für die Rückrunde das Vertrauen ausgesprochen bekam, gelang eine starke Aufholjagd. Fünf der letzten sechs Partien konnten vor der Winterpause unter seiner Leitung gewonnen werden.
Im Hinrundenfinale war Helmlinger selbst Protagonist im dritten und finalen Kapitel. Stimmen wurden laut, dass der Sportvorstand im Sommer das Weite suchen würde und eine Rückkehr zu Ex-Klub Kuchl bevorsteht. "Das stimmt so nicht. In Kuchl bin ich noch für drei Nachwuchsteams zuständig. Ein Treffen hat wohl gereicht, um solche Dinge zu verbreiten. Ich habe beim BSK noch Vertrag und konzentriere mich auf meine Aufgaben", betonte der 47-Jährige.
Ruhiger Winter steht in Bischofshofen wohl bevor
Auf Helmlingers Agenda steht unter anderem die Kaderplanung. Nachdem in den vergangenen Transferphasen stets viel Bewegung geherrscht hatte, soll es im Winter ruhiger zugehen. Neben Wallinger, dessen Zukunft ungewiss ist, verlassen auch Mauricio Villalobos und David Ruiz Pinzon den Landesmeister. Zudem rückt das geplante 15-Millionen-Euro teure Sportzentrum in Bischofshofen aufgrund von explodierender Kosten (jetzt 25 Mio. Euro) in weiter Ferne. Der Westligist will sich dadurch allerdings nicht aus der Bahn werfen lassen und strebt eine Fortsetzung des Erfolgslaufs an.
(Quelle: salzburg24)