"Der Sport ist stark im Kommen, die Rennen sprießen überall aus dem Boden", sagt Lukas Schaffenrath im SALZBURG24-Interview. "Noch ist es eine Randsportart, aber wer weiß, wie lange noch. Es scheint schon einen Nerv zu treffen." Seit mehr als fünf Jahren ist der Salzburger begeisterter Trailrunner. "Es ist sofort ein Fortschritt zu erkennen. Das motiviert ungemein und macht richtig süchtig – man will sofort mehr."
Das Gelände richtig spüren
"Zu merken, dass ich einen Trail bezwingen kann, das mein Körper das schafft – mir gibt das Sinnhaftigkeit und viel für den eigenen Selbstwert", beschreibt es Sarah Völkel, die am Wochenende beim Festungstrail an den Start geht und schon als Kind an Laufbewerben teilgenommen hat.
Unterschiede zum Laufen auf der Straße gibt es – bis auf den Untergrund – eigentlich kaum welche. Die Trailrunning-Schuhe sind stabiler verarbeitet und haben mehr Profil, um besseren Halt zu geben. "Mit Straßenschuhen wird man am Trail nicht viel so Spaß haben. Der kommt erst durch die Traktion, den Grip und das Bodengefühl", so die 26-Jährige. Es sei wichtig das Gelände zu spüren, um sich agil und sicher zu bewegen.
Trailrunning-Tipps für Einsteiger
Beim Laufen über unebenes Gelände muss der Rumpf stabil bleiben, sonst steigt das Verletzungsrisiko. "Kraft, Beweglichkeit und Balance sind die essentiellen Eigenschaften“, weiß Schaffenrath. Zusätzliches Training im Fitnessstudio sei jedoch immer mit Überwindung verbunden, weil die "Leidenschaft größer ist draußen zu trainieren“, sagt der studierte Elektrotechniker, der nebenher gern Bouldern geht. "Das ist eine super Bewegungsschule und fördert die Grundathletik."

Trailrunning-Einsteiger sollten zwar regelmäßig laufen gehen, sich aber nur langsam steigern. "Am Anfang nicht nur am Trail, sondern auch auf der Straße laufen", rät Völkel, die via Instagram wöchentliche Lauftreffs in der Landeshauptstadt organisiert: "Anfänger und Fortgeschrittene sind alle willkommen, wir wollen das nun ganzjährig anbieten."
Kreativität mit Sport verbinden
Salzburgs Stadtberge seien für Einsteiger gut geeignet und anfangs auch nicht allzu fordernd. Etwas ambitionierter geht es rund um den Schmittenstein bei Krispl (Tennengau) zu: Die Runde sei nicht zu lang, aber durchaus technisch anspruchsvoll und das "Panorama wunderschön". Der Kreativität seien bei der Streckenplanung keine Grenzen gesetzt, zumal man jede Route beliebig verkürzen oder verlängern kann. "Die meisten Wege werden zufällig und aus reiner Neugier entdeckt."
"Energie darf nie ausgehen"
Pro Woche spult das Duo – je nach Trainingsintensität – etwa 100 Kilometer und bis zu 6.000 Höhenmeter ab. "Die Freiheit und das Gefühl, sich durch schwieriges Gelände aus eigener Kraft schnell und souverän bewegen zu können, ist unbeschreiblich", erklärt Schaffenrath die Faszination am Trailrunning. "Lange alpine Touren im schwierigen Gelände sind für mich das Reizvollste", meint der begeisterte Ausdauersportler, der heuer im Sommer an einem Tag von Werfen (Pongau) bis zum Königssee (Bayern) gelaufen ist. "Ich habe das Steinerne Meer durchquert – das waren rund 40 Kilometer und 3.500 Höhenmeter." Eine geregelte Nahrungszufuhr ist dabei das Um und Auf: "Die Energie darf nie ausgehen." Schaffenraths nächstes Ziel ist ein erstes 100er-Rennen im Frühling, Völkel wagt indes den Schritt von der Halbmarathondistanz zum Marathon.
Trailrunning Festival in Salzburg
Etwas weniger ambitioniert wird es – mit Ausnahme des Gaisberg-Trails – am Wochenende in der Landeshauptstadt vonstatten gehen. Gestartet wird beim Trailrunning Festival traditionell auf dem Kapitelplatz.

Und egal, wie sich der Himmel währenddessen über Salzburg zeigen wird, es sei jedenfalls kein Faktor und erst recht "eine schlechte Ausrede, weil es für jeden gleich ist", wirft Schaffenrath ein. Es habe schließlich auch etwas sehr Befriedigendes bei schlechtem Wetter draußen unterwegs zu sein und den Elementen zu trotzen.
In dieser wöchentlich erscheinen Serie möchten wir Salzburgs Sportlerinnen und Sportlern eine Möglichkeit geben, sich gebührend zu präsentieren.
(Quelle: salzburg24)