Die Regierung will eine österreichweite Mountainbike-Strategie ausarbeiten, um die Rahmenbedingungen für die Sportart zu verbessern. Damit soll der Nachfrage nach mehr Mountainbike-Strecken für Touristen und Einheimische nachgekommen werden, zugleich sollen Konflikte um die Nutzung von Strecken gelöst werden.
Mit der steigenden Zahl der Mountainbiker kam es in den vergangenen Jahren auch immer wieder zu Konflikten auf den Wegen. Fast die Hälfte der Fläche Österreichs – knapp 48 Prozent – ist mit Wald bedeckt. Das österreichische Forstgesetz von 1975 regelt, dass grundsätzlich jeder den Wald zu Erholungszwecken betreten und sich dort aufhalten darf.
Regierung will österreichweite Mountainbike-Strategie
Das gilt für Fußgänger. Radfahrer oder auch Reiter benötigen die Zustimmung des Waldeigentümers. Somit sind auch Forststraßen prinzipiell tabu, außer sie sind für Radfahrer explizit erlaubt.
Die positiven Effekte des Mountainbike-Sports für Wirtschaft und Tourismus sowie die Gesundheit müssten mit den berechtigten Interessen der Grundstück- und Waldbesitzer und dem Naturschutz unter einen Hut gebracht werden, erklärte der für Sport zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Mittwoch vor dem Ministerrat.
Unter der Führung des Landwirtschaftsministeriums soll nun pro Bundesland eine individualisierte Strategie ausgearbeitet werden. Eingebunden sind zudem die Ministerien für Sport, Klimaschutz und Wirtschaft. Um das Netz von zugänglichen Radstrecken auf und abseits von Forststraßen weiter auszubauen, sollen Kommunen und/oder Tourismusverbände privatrechtliche Verträge mit Grundbesitzern abschließen.
Das Mountainbiken sei ein wichtiges Zukunftsthema für Österreichs Tourismus, weil bereits ein Drittel der Sommergäste zum Radfahren nach Österreich komme und damit die Saison verlängert werden könne, betonte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Neben den Tourismusregionen soll aber auch in der Nähe des urbanen Raums, wo die meisten Mountainbiker leben, mehr Angebot an Radfahrstrecken entstehen.
(Quelle: salzburg24)