Bürgermeister-Amt im Visier

So stellt sich die Stadt-SPÖ für Gemeinderatswahl auf

Das neue Führungs-Trio der Salzburger Stadt-SPÖ: (v.li.n.re.) Sozial-Stadträting Andrea Brandner, Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger und Klubvorsitzender Vinzent Pultar.
Veröffentlicht: 14. Juni 2023 10:36 Uhr
Die Stadt-SPÖ musste ihre internen Personalpläne kurzfristig ändern: Andrea Brandner übernimmt nun das Amt der Sozial-Stadträtin und nicht – wie ursprünglich geplant – Michaela Fischer. Mit einem neuen Team will man den Bürgermeister-Posten in der Landeshauptstadt zurückerobern.
Oliver Klamminger

Personalrochaden in der Politik pfeifen üblicherweise die Spatzen schon früh von allen Dächern der Landeshauptstadt. Doch in dieser Geschwindigkeit ging es wohl auch jenem Spatz zu schnell, der sich Mittwochvormittag ins Rosa Luxemburg Haus verirrt hat.

Nach dem Rückzug von Anja Hagenauer aus der Politik regelt die SPÖ in der Stadt Salzburg die Nachfolge doch anders als ursprünglich geplant. Wie die Partei am Mittwoch bei einem Pressetermin bekannt gab, wird Michaela Fischer doch nicht neue Sozial-Stadträtin. "Michaela Fischer wäre sicherlich bestens geeignet für das Amt der Sozial-Stadträtin gewesen. Sie hat mich am Montag unter Tränen darüber informiert, dass sie aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht in der Lage ist, Anja Hagenauer als Stadträtin nachzufolgen", erklärte Vizebürgermeister Bernhard Auinger.

SPÖ setzt auf Andrea Brandner

Bereits am Montagabend wurde daher die bisherige Klubvorsitzende Andrea Brandner einstimmig zur Sozial-Stadträtin gewählt. Brandner wird das Amt sofort übernehmen und bei der kommenden Gemeinderatswahl im Frühjahr 2024 auf dem zweiten Listenplatz der SPÖ starten. "Ich war sehr überrascht, als ich gefragt wurde. Dann habe ich mich mit meinem Mann beraten und zugestimmt“, schildert Brandner die kurzfristige Berufung. Es sei von Vorteil, dass sie schon mit Hagenauer zusammengearbeitet habe. Das würde den Übergang erleichtern. Wenn es nach Auinger geht, dann soll die gebürtige Salzburgerin auch nach der Wahl das Amt bekleiden.

SPÖ will den Bürgermeister in der Stadt Salzburg stellen

Beim Sozialressort in SPÖ-Hand soll es nämlich nicht bleiben. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir die Wahl gewinnen können“, so Auinger selbstbewusst, der das „Vize“ vor seinem Titel nur zu gerne streichen würde. Unterstützt wird er von einem Team, das einer Verjüngungskur unterzogen wurde. Die ersten 15 Listenplätze wurden ebenfalls im Zuge des Termins präsentiert. „So eine junge Liste hatten wir noch nie“. Darauf zu finden ist auch wieder Michaela Fischer, die nach überstandener Krankheit wieder aktiv als Gemeinderätin tätig sein soll.

  1. Bernhard Auinger
  2. Andrea Brandner
  3. Vincent Pultar
  4. Sabine Gabath
  5. Tarik Mete
  6. Hannelore Schmidt
  7. Sebastian Lankes
  8. Nicole Solarz
  9. Orhan Dönmez
  10. Gabriele Venditto-Wagner
  11. Hermann Wielandner
  12. Michaela Fischer
  13. Noah Gaderer
  14. Sade Soyoye
  15. Daniel Mühlberger

Was die 58-jährige Brandner zu diesem Jugendtrend beitragen will, erfahrt ihr im SALZBURG24-Video.

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Insgesamt erfreue sich die Salzburger SPÖ, nicht zuletzt durch die Mitgliederbefragung auf Bundesebene, über regen Zulauf. „Neue Leute bekommen bei uns zuerst in den Gremien eine Chance, sich zu bewähren und wenn sie sich gut einbringen, besteht die Möglichkeit auf einen Listenplatz“, erklärte Auinger.

 

Vinzent Pultar wird SPÖ-Klubvorsitzender

Diesen Karriereweg schlug auch der bisherige SPÖ-Stadtgeschäftsführer Vincent Pultar ein. Der 30-Jährige wird neuer Klubvorsitzender und steht auf der Liste hinter Auinger und Brandner auf Platz 3. Pultars Schwerpunkt liegt beim Thema Wohnen. „Nicht weil die KPÖ das gerade populär gemacht hat, sondern weil das immer schon mein Thema war“, sagte Pultar am Mittwoch. Als Aufsichtsrat bei der Wohnbaugesellschaft (gswb) wolle er zudem als „Ombudsmann“ für Mieter:innen agieren.

 

Harald Preuner und ÖVP verdrängen SPÖ

Angeführt von diesem Trio will die SPÖ auch wieder zurück an die Spitze in der Landeshauptstadt. Die Sozialdemokraten waren 2019 zum ersten Mal in der Nachkriegs-Geschichte hinter die ÖVP auf Platz 2 abgerutscht. Es war die Zeit des Sebastian-Kurz-Hypes und nach dem Rückzug des roten Langzeit-Bürgermeisters Heinz Schaden, der nach einer gerichtlichen Verurteilung im Zusammenhang mit dem Salzburger Finanzskandal den Hut hatte nehmen müssen. Mit Harald Preuner eroberte die ÖVP nach Schadens Rücktritt im Jahr 2017 auch zum ersten Mal den Salzburger Bürgermeister-Sessel durch eine Wahl.

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Geht man von den Stadt-Ergebnissen bei der Landtagswahl aus, dann bekommt es die SPÖ allerdings nicht nur mit der ÖVP zu tun. Kay Michael Dankl und seine KPÖ ist viel zuzutrauen. Auch die FPÖ lag knapp, aber doch vor den Sozialdemokraten. Es war also wohl schon mal einfacher, sich das Bürgermeister-Amt der Stadt Salzburg zu sichern.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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