Torgala nach anfänglichen Schwierigkeiten: Red Bull Salzburg hat sich am Samstag mit einem 5:0-Kantersieg gegen den GAK für die Reise zu Club Brügge warm geschossen. Die Diskussionen über mangelnde Effizienz oder zu wenig Qualität in der Offensive wurden von den Akteuren vorerst weggewischt. Trainer Thomas Letsch zeigte sich nach dem Auftritt "rundum zufrieden". Ein Wermutstropfen war allerdings die Sprunggelenksverletzung des japanischen Sommer-Zugangs Sota Kitano.
Der 20-Jährige erlitt bei einem versuchten Pressball mit Sadik Fofana, der ihm "eine Rissquetschwunde und eine starke Prellung" zufügte, wie der Klub mitteilte. Zuerst wurde er unter Schmerzen vom Platz gefahren, in der zweiten Hälfte und bei den Feierlichkeiten war er auf Krücken wieder mit von der Partie. Auch ein Lächeln auf den Lippen war da wieder zu sehen, was ein gutes Zeichen sein könnte. Ein längerer Ausfall wäre bitter, da Kitano gute Ansätze zeigte, die Lücke nach dem Abgang von Oscar Gloukh schließen zu können. Kerim Alajbegovic könnte das auch gelingen, er sorgte am Samstag für die sportlichen Schlagzeilen.
Kerim Alajbegovic ein "unberechenbarer" 17-Jähriger
Schnelligkeit, Dribbelstärke und Schusskraft hat der 17-Jährige zu bieten. Zuerst verfehlte er mit links noch das Gehäuse (35.), dann sorgte er in der 6. Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit dem rechten Fuß für den "Dosenöffner", wie es Letsch nannte. "Der rechte Fuß ist der bessere, aber es ist gut, wenn man zwei gute hat. Dadurch wird man unberechenbarer", sagte der aus Leverkusen gekommene Offensivspieler, der sich sein Liga-Startelfdebüt "nicht besser vorstellen hätte können". Tor Nummer fünf durch Yorbe Vertessen (82.) bereitete er mit einem Lochpass zudem ideal vor.
"Kerim ist ein hochtalentierter Spieler und hat ein gutes Spiel gemacht, wir dürfen aber nicht den Fehler machen, ihn in den Himmel zu loben", sagte Letsch. Vertessen traf noch einmal (76.), dazu Maurits Kjaergaard (56.) und Petar Ratkov (81./Elfer). "Nach dem 2:0 sind wir in einen Spielrausch gekommen", analysierte der Coach. Es sei wichtig gewesen, ein gutes Spiel abzuliefern und einen verdienten Sieg einzufahren. "Wir haben elf Tore in drei nationalen Spielen geschossen, also so schlecht ist die Salzburger Offensive nicht", sagte Letsch in Richtung der Kritiker.
Salzburg will Bidstrup unbedingt halten
Und Kapitän Mads Bidstrup ergänzte: "Wenn du immer hörst, dass wir kein Tor schießen können, ist es schon schön, dann 5:0 zu gewinnen." Bidstrup geht als Leader voran. Wie lange noch, wird sich zeigen. Medial wird der 24-jährige Däne mit einem Wechsel zum englischen Club Nottingham Forest in Verbindung gebracht. "Mads wollen wir unbedingt halten, weil er auch eine Identifikationsfigur ist", betonte Letsch. Rouven Schröder sieht sein Team gut aufgestellt. "Die Fans können sich beruhigen. Wir sind total guter Dinge, dass Mads bei uns bleibt", sagte der Sportchef.
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Dass der Mittelfeldspieler die Erfahrung Premier League schon gemacht hat, sei gut für Salzburg. Bidstrup selbst hielt sich alle Optionen offen. "Ich habe viel Fokus hier in Salzburg und bin wirklich zufrieden. Aber wir werden sehen. Das gibt einen riesigen Confidence-Boost, wenn ein Verein wie Nottingham Forest Interesse an einem zeigt", verlautete Salzburgs Kapitän. Schon am Montag folgt für sein Team der Flug nach Belgien, wo es im Dienstag-Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League einen 0:1-Rückstand aufzuholen gilt.
Bullen-Youngster rechnet mit Aufstieg
Am Montag um 13 Uhr heben die Bullen nach Belgien ab. "Wir fliegen mit einer breiten Brust hin", gaben die Salzburger vermehrt zu Protokoll. Vertessen sprach von einem "gestiegenen Selbstvertrauen" und einem "guten Gefühl". Auch Alajbegovic ist guter Dinge: "Ich denke, wir schaffen das." Letsch hoffte auf eine "Initialzündung" durch den ersten Ligasieg infolge eines mageren Auftakt-2:2 bei Aufsteiger Ried und wollte sich bezüglich des Brügge-Rückspiels noch mit Cercle-Trainer Onur Cinel und Ex-Salzburg-"Co" Florens Koch kurzschließen. Der 40-jährige Ex-Salzburg-Co-Trainer verlor mit seinem Team am Samstag das Derby gegen Club Brügge 0:2.
(Quelle: apa)