"Mehr als Schnee von gestern"

Bullen-Trainer Struber vermeidet Blick auf violette Vergangenheit

Gerhard Struber will sich beim brisanten Cup-Kracher gegen Austria Salzburg auf das Sportliche fokussieren. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 25. September 2023 16:34 Uhr
Salzburger Violette treffen morgen erstmals auf ungeliebten Nachbarn. Für Red Bull Salzburg-Trainer Gerhard Struber ist es ein Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit. Der Kuchler will vor dem emotionsgeladenen Cup-Derby dazu allerdings nicht zu viele Worte verlieren und legt den "Fokus auf andere Dinge".
SALZBURG24 (aa)

Die beiden Erzrivalen Austria- und Red Bull-Salzburg treffen am Dienstag in der zweiten ÖFB-Cup-Runde nach 18 Jahren erstmals auf Kampfmannschaftsebene aufeinander.

Nach dem unerwarteten Liga-Ausrutscher gegen Blau-Weiß Linz hat Red Bull Salzburg ein brisantes Duell im ÖFB-Cup vor Augen. Nicht weniger als das "Spiel des Lebens" wurde bei Austria Salzburg vor dem Aufeinandertreffen in der zweiten Runde mit dem ungeliebten Nachbarn ausgerufen. In einem emotional aufgeladenen Spiel im Grödiger Stadion soll am Dienstagabend (ab 20.30 Uhr im S24-LIVETICKER) das Sportliche im Vordergrund stehen.

Gerhard Struber, Red Bull Salzburg ASSOCIATED PRESS
Gerhard Struber will sich beim brisanten Cup-Kracher gegen Austria Salzburg auf das Sportliche fokussieren.

Stimmung im Cup-Derby wird kochen – Struber lässt das kalt

Auch für Gerhard Struber ist es ein Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit. Der Red-Bull-Trainer spielte einst für die Austria. Den Blick zurück wollte der 46-Jährige nicht wirklich machen. "Das ist lange her und speziell im Fußball mehr als Schnee von gestern", sagte Struber. Über die zu erwartende Stimmung meinte der Kuchler (Tennengau): "Wir wollen das sportlich regeln und geben den anderen Dingen rundherum keinen Fokus."

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Ein Rückblick: 2005 übernahm Dietrich Mateschitz mit Red Bull die finanziell angeschlagene Austria. Der Bundesligist erhielt ein neues Branding, Logo und Klubfarben wurden trotz Fanprotesten geändert. Folgend zog sich ein harter Kern an Anhängern zurück und gründete im Oktober 2005 den Sportverein Austria Salzburg. 2015/16 gelang mit dem Sprung in die zweite Liga die Rückkehr in den Profifußball, nur wenige Monate später schlitterte der Verein aber in die Insolvenz.

Austria Salzburg, Christian Schaider Facebook/Austria Salzburg
Bei Austria Salzburg-Trainer Christian Schaider (re.) geht die Liebe zu Violett unter die Haut. (ARCHIVBILD)

Austria ist ungeschlagener Westliga-Leader

Aktuell spielt die Austria wieder in der drittklassigen Westliga und ist dort Tabellenführer. Nach neun Runden stehen sieben Siege und zwei Remis zu Buche. Die Vorfreude ist groß, das Spiel in Salzburg seit Wochen ein großes Thema. Die Arena am Untersberg ist mit 4.100 Zuschauenden restlos ausverkauft, rund 400 Gästefans haben sich angesagt. In und um das Stadion gibt es vermehrt Polizeipräsenz - sogar Hubschrauber werden im Einsatz sein und das Geschehen beobachten. In der eigentlichen Heimstätte in Maxglan darf die Austria aus Sicherheitsgründen nicht spielen.

 

Über den Gegner wird vom "Konstrukt" gesprochen, während die Austria heuer ihr 90-jähriges Vereinsbestehen feierte. Das erste Aufeinandertreffen mit einem Red-Bull-Team gab es im August 2010. Damals spielte die Austria gegen die Red Bull Juniors in der Westliga. Über 9.600 Zuschauer kamen 2013 zum Spiel des FC Liefering gegen die Violetten – Rekord in der Regionalliga West.

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Für Violette "das Spiel des Lebens"

An der Rollenverteilung für Dienstag gibt es keine Zweifel. "Wir spielen gegen einen Champions League-Klub und wissen, was für eine Klasse sie haben. Auch wenn sie jetzt gegen Linz verloren haben, bleiben sie der haushohe Favorit. Nach dem verpassten Cup-Sieg im Vorjahr haben sie heuer noch mehr Druck", sagte Trainer Christian Schaider gegenüber SALZBURG24. "Für viele ist es das Spiel des Lebens", meinte der Deutsche über sein Team.

Austria Salzburg, Red Bull Salzburg, Fan APA/KRUGFOTO
Ein rares Bild, dass es in Zukunft so wohl nicht mehr geben wird. Austria- und Red Bull Salzburg-Fans feuern gemeinsam ein Team an.

Bullen-Kicker "auf emotionale Kiste" vorbereitet

Struber verfolgt einen anderen Ansatz. In der Vorbereitung gebe es keinen Unterschied zu anderen Spielen, merkte er an. "Wir nehmen das ernst und wollen nichts dem Zufall überlassen", betonte der Red-Bull-Coach. Die Spieler habe man auf eine "emotionale Kiste" vorbereitet. Einmal mehr wiederholte Struber beim Medientermin am Montag: "Ich wünsche mir ein faires sportliches Duell zwischen zwei Mannschaften, die unterschiedliche Wege gehen. Davor haben wir Respekt." Routinier Andreas Ulmer appellierte an die Fans: "Jeder soll seine eigene Mannschaft unterstützen, damit alles friedlich abläuft."

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Alle zwölf Bundesligisten liegen im Cup noch im Rennen um den Achtelfinal-Einzug und bestreiten ihre Spiele durchwegs auswärts. Für den Wolfsberger AC, die WSG Tirol, Austria Lustenau und den TSV Hartberg stehen Partien gegen Zweitligisten auf dem Programm. Am Dienstag gastiert der WAC bei der SV Ried, die Wattener beim DSV Leoben und Lustenau bei der Vienna. Hartberg ist Mittwoch bei der Admira gefordert.

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Für Sturm Graz geht der Weg zur Titelverteidigung beim SV Leobendorf aus der Regionalliga Ost weiter. Rapid spielt in Ried gegen die Union Gurten, die schwer strauchelnde Austria gastiert beim USV St. Anna am Aigen in der Südoststeiermark. Ebenfalls Mittwoch spielen Blau-Weiß Linz in Draßburg im Burgenland, Austria Klagenfurt beim FC Marchfeld Donauauen, der LASK beim SC Imst und Altach beim FC Pinzgau Saalfelden. Die Auslosung des Achtelfinales findet am kommenden Sonntag statt.

(Quelle: salzburg24)

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