Trainingseinheiten, Pressetermine, Teammeetings und jede Menge Rennen vor tausenden Skifans: Die Trainer bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) haben nicht nur an den Pisten, sondern auch abseits des Trubels und der Medaillenkämpfe alle Hände voll zu tun. So auch Roland Assinger, der seit April 2023 die ÖSV-Damen unter seinen Fittichen hat.
"Hardcore-Tage" für Roland Assinger in Saalbach-Hinterglemm
Bei einer Heim-WM hat die österreichische Delegation noch mehr zu tun als sonst. "Die letzten drei, vier Tage waren wirklich Hardcore. Ich hatte wenig Schlaf und kaum richtiges Essen, weil durch die Wettkämpfe und die ganzen Sitzungen im Hintergrund einfach sehr wenig Zeit bleibt", schildert der 51-jährige Bruder von Armin Assinger, der auch ein Europacup-Team trainiert, den turbulenten WM-Auftakt rund um den Zwölferkogel. "Ich versuche daher auch beim Nachwuchs immer am Ball zu bleiben."
Vor und nach den Rennen und Trainingseinheiten sind zudem Medientermine und Teammeetings im Tagesablauf fest verankert und auch der Weitblick, was nach der WM ansteht, darf als Cheftrainer nicht vernachlässigt werden. "Natürlich gibt es auch nach Saalbach noch jede Menge Rennen. Für uns heißt das, die Planungen gehen bereits jetzt schonüber die WM hinaus. Sagen wir so, langweilig wird mir nicht", grinst er im Zielhang im Gespräch mit S24.
Ski-WM? "Bringt mein Herz zum Hüpfen"
Der ganze Trubel rund um die Medaillenkämpfe im Glemmtal ist für Assinger aber verschmerzbar, ist die WM doch sein absolutes Karriere-Highlight. "So eine Veranstaltung zu Hause zu haben, ist natürlich cool. Schon die Eröffnung und der Teambewerb, wie die Leute mitgegangen sind, bringt mein Herz zum Hüpfen."
Mitgegangen, oder besser gesagt mitgezogen, haben mitunter auch seine ÖSV-Damen. Nach dem ersten Platz von Mirjam Puchner im zweiten Abfahrtstraining am Mittwoch könnten am Samstag in der Damen-Abfahrt neben Conny Hütter gleich zwei ÖSV-Starterinnen vorne angreifen. Während ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober die Favoritenrolle bereits vom Tisch wischte, will auch Assinger von großem Druck nichts wissen. "Der Druck an sich ist heuer weniger, weil die Erwartungshaltungen durch die Ergebnisse im Weltcup vielleicht etwas geringer sind, aber trotzdem weiß jeder im Team, worum es geht und alle fiebern seit Monaten darauf hin. Am Tag X zählt ohnehin nur eins, zwei, drei", so der Kärntner, der sich an die Ski-WM 2019 in Åre (NOR) erinnert.
"Dort haben wir im Vorfeld viel gewonnen und waren oft am Podest und bei der WM dann nicht. Es gibt immer ein paar Läuferinnen und Läufer, die als Favoriten zu solch einem Event reisen und dieser Rolle dann auch gerecht werden, wie zum Beispiel einst Marcel Hirscher. Es gibt aber auch welche, die nicht so erfolgreich sind."
ÖSV-Damen bei Super-G gefordert
Wie es bei der Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm aussehen wird, wird sich nach dem Viertelfinal-Aus im Team-Parallel am Dienstag schon heute (11.30 Uhr) zeigen. Dann steht am Zwölferkogel der Super-G der Damen an.
(Quelle: salzburg24)