Die Comeback-Saison der sogenannten Westliga hatte es in sich. Spannung war bis zum Schluss geboten. Während sich Austria Salzburg am vorletzten Spieltag zum Meister krönte, ging es in der letzten Runde am Samstag noch um das letzte ÖFB-Cup-Ticket. Ein Blick auf die Tabelle und die Statistiken der Regionalliga zeigt aber auch, dass vor allem die Salzburger Vereine mit vier Mannschaften unter den ersten sieben und dem Torschützenkönig glänzten. Dominierte Salzburg damit die Westliga, in der neben Salzburgern auch Tiroler und Vorarlberger antraten? Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt.
Mit Ausnahme des TSV St. Johann (12. Tabellenplatz) beendeten die Salzburger Vereine die Westliga-Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz. Hinter Meister Austria Salzburg reihten sich Landescupsieger Saalfelden (4.), Bischofshofen (5.) und Wals-Grünau (7.) ein. Kein Bundesland schnitt damit besser ab, als Salzburg.
Kuchl für Rottensteiner Westliga-Bereicherung
"Man kann schon sagen, dass die Salzburger Mannschaften die Regionalliga West dominiert haben. Das sieht man auch an den Statistiken und an der Tabelle", sagte Grünaus Sportchef Helmut Rottensteiner gegenüber SALZBURG24. Der 47-Jährige hat auch eine Idee, woran das liegen könnte. "Der Grund könnte sein, dass die Salzburger Vereine diese Liga vielleicht etwas ernster nehmen, als etwa die Vorarlberger", so Rottensteiner. Überzeugt sei er auch davon, dass sich die Situation in den kommenden Saisonen mit Kuchl als Aufsteiger aus der Salzburger Liga nicht ändern werde. "Da kommt ein Verein dazu, der sicher im Mittelfeld mitspielen kann. Auch Seekirchen schätze ich besser ein, als das untere Drittel der Regionalliga."
Bei den Flachgauern durfte sogar noch am Montagmorgen gejubelt werden. Weil im Kontingent für die Vereine der ersten und zweiten Bundesliga noch drei Startplätze frei sind, erhielt der Salzburger Fußballverband ein viertes ÖFB-Cup-Ticket, das direkt nach Wals-Grünau wanderte. "Für uns ist das großartig. Jetzt ist von einem Auswärtsspiel in der dritten oberösterreichischen Liga bis zu Heimspielen gegen Rapid Wien oder Sturm Graz alles möglich", freute sich Rottensteiner.
Patrick Reiter: "Die Tabelle lügt nicht"
Die ganz große Salzburg-Dominanz, wie sie Rottensteiner sieht, will man in Bischofshofen, Saalfelden und Maxglan hingegen nicht sehen. "Ich glaube nicht, dass die Salzburger Mannschaften die Westliga dominiert haben. Die Tabelle lügt zwar nicht, aber wenn man sich die Gegner aus Tirol und Vorarlberg anschaut, spielen die auch richtig guten Fußball", meinte BSK-Boss Patrick Reiter, der in diesem Fall die gleiche Meinung vertritt, wie Pinzgaus Christian Herzog.
Alles zum Salzburger Fußball-Unterhaus
Austria Salzburgs-Präsident Claus Salzmann feierte am Sonntag nicht nur seinen Geburtstag, sondern stellte der Westliga ein eher weniger gutes Zeugnis aus. "Sicher freut es uns, dass wir den Titel geholt haben und auch der Torschützenkönig (Anm. Sorda) ein Violetter ist. Allerdings habe ich mir in dieser Saison das ein oder andere Spiel im Osten angesehen und festgestellt, dass es da schon noch einmal anders zu geht", machte Salzmann deutlich. "Ich würde sogar sagen, dass die Westliga die schwächste der drei Regionalligen ist."
Austria Salzburg dominiert Statistiken
Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass das heimische Zugpferd im Westen zweifellos aus der Stadt Salzburg losgaloppierte. Neben dem Titel und der Torjäger-Kanone sind auch die meisten erzielten Tore (93) und gemeinsam mit Hohenems die wenigsten kassierten Gegentreffer (34) in Maxglan beheimatet. Zumindest Austria Salzburg hat somit zweifellos die Regionalliga West in allen Belangen dominiert.
(Quelle: salzburg24)